„Jasses!“: De Schkandolmokers im Interview

Mit „Jasses!“ hat die Band De Schkandolmokers Ende 2018 ihr neuestes Werk veröffentlicht. Wir haben uns mit der Band über verschiedene Themen unterhalten!

Hey, wo erwischen wir euch gerade?
Jens: Im Proberaum, irgendwo im Nirgendwo

Mit „Jasses!“ erschien im November 2018 euer aktuelles Album. Wie kam der Albumtitel zustande?
Jens: Oh, da haben wir lange überlegt. Hatten viele bekloppte Einfälle, die ich hier jetzt aus Schamesgründen nicht näher erläutern möchte. Auf „Jasses!“ kamen wir, weil wir das Wort sehr häufig benutzen. Wie zum Beispiel: „Jasses! De is viliecht woller besopen!“ Oder: „Jasses! Wi mött ook mal woller proben!“ Und da wir nicht so Fans davon sind ein Album nach einem Song zu benennen, haben wir uns für „Jasses!“ entschieden. Außerdem halten wir uns die Option offen mit Harrijasses! Einen billigen Nachfolger mit schlechten B-Seiten zu Veröffentlichen. Hahahaha.

Wie sieht es aus, wenn ein Song bei euch entsteht? Was beeinflusst euch?
Jens: Das ist ganz unterschiedlich, die Ideen für die Songinhalte kommen aus dem Alltag, oder eben durch Themen die einen wirklich beschäftigen. Zum Beispiel „Is de Verstand erst ruiniert“ von unserer letzten Scheibe, richtet sich gegen die ganzen besorgten Bürger und AFD Vollidioten. Da mussten wir auch einfach Stellung beziehen. Dann gibt es Songs wie zum Beispiel „Nützt jo nix“ auf der „Jasses!“, da geht es um meinen Schwiegervater zum Teil, weil der halt echt Dröge und ein absoluter netter entspannter Typ ist. Den bringt nichts aus der Ruhe, und da dachte ich, dass muss jetzt auch mal in einen Song. Und bei „Plattsnackers United“ wollten wir eine Art Hymne schreiben, die zeigen soll, das Plattdeutsch sehr vielfältig ist und zum Glück noch vielerorts geschnackt, gekürt und geprotet wird.

Typische ostfriesische Dinge, wie das Teetrinken bei Oma – bei euch auch Alltag?
Jens: Bei mir auf jeden Fall! Oma ist quasi 5. Bandmitglied! Sie ist auch im Intro zur „Jasses!“ und allen anderen Scheiben von uns zu hören.

Jeder hat so diesen einen „alten Punk“ im Dorf – verbindet ihr „De Ole Punk“ mit jemand ganz Bestimmten?
Jens: Zu unseren Konzerten kommen sehr viele sogenannte Altpunks und das wollten wir einfach mit einem Song würdigen, weil die teilweise härter Abgehen als das junge Gemüse.

Wie geht’s eigentlich Heini?
Jens: Der hat sich gerade durch die Slayer Discographie gebangt und holt jetzt alle Megadeth Scheiben nach.

„Werder kriggt tohuus um Jack“ – ist schon länger her! Seid ihr Werder-Fans? Zufrieden mit der Saison?
Jens: Ich auf jeden Fall. Bin mit der Saison eigentlich auch zufrieden, Schade, dass die Euroleague nicht geklappt hat.

Wie geht’s eigentlich Focko?
Jens: Focko hat ein Eigenheim und geht am Wochenende noch regelmäßig zu Konzerten. Liebe Grüße an der Stelle.

Was ist euer Lieblingsspruch auf „platt“?
Jens: Moses segg an de Korinter, Haar an Mors is gaud förn Winter.

Wie wäre es mal mit einem „Platt-Festival“? De Schkandolmokers, Musikapparillo und Torfrock – wie wäre das? Und wie muss man sich den Abend vorstellen? Und wer müsste das Line Up vervollständigen?
Jens: Unbedingt! Zu Jan von Musikapparillo haben wir auch regelmäßigen Kontakt. Der spielt jetzt bei Kenterwasser, beste Grüße an dieser Stelle. Als Moderation hätte ich persönlich gerne die Deichgranaten (Anni e Heger und Insina Lüschen). Der Abend wäre natürlich die Party des Jahres, ist ja klar. Fehlen würden noch Blown un Maddin (Plattrap), unsere Labelmates von den Winnewupps (Metal) und Schrappmesser (Hardcoreplattpunk) natürlich.

Blank oder geel?
Jens: Blank!

Arbeitet ihr bereits an neuem Material?
Jens: Immer und ständig, stay tuned!

Bitte beendet folgende Sätze.
Wir singen auf plattdeutsch, weil…
Jens: …man nur da so schöne Worte benutzen kann wie Jasses! Und Morslock!

Ostfriese ist das höchste, was ein Mensch werden kann, weil…
Jens: …der größte Mensch wissenschaftlich erwiesen ein Ostfriese war. Remko de Vries war stolze 2,35 m groß. Er ist leider tragischerweise beim Teebeutelweitwurfwettbewerb in Upgangschott 1956 auf unerklärliche Weise verschwunden.

Am Deich ist es am schönsten, denn…
Jens: …da lebt Schaapbuckdiet und der hat immer Köhm dabei

Wi moken imme Schkandol, weil…
Jens: …wi nix anderes könnt.

Was bedeuten euch folgender Wörter?
Familie
Jens: Sehr wichtig und ein Rückzugsort.

Freiheit
Jens: Mehr Wert als alles Andere, leider teilt nicht jeder Mensch dieses Privileg.

De Schkandolmokers 2025
Jens: Oh denn sind wir 13. Mol kieken.

„Plattsnackers United“ – Plattdeutsche Hmyne
Jens: Unsere Ode an die Sprache und alle die sie sprechen.

Tough Magazine
Jens: Beste Online Mag wo gibt.

Vielen Dank, die letzten Worte gehören dir.
Jens: Kein Schiet van de rechte Siet! Danke fürs Lesen und man sieht sich hoffentlich auf unseren Konzerten. Munter holln!

Interview von Florian im September 2019

Tough Tipp: CD-Review „De Schkandolmokers – Jasses!“

Dieser Artikel wurde am: 5. Oktober 2019 veröffentlicht.

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