Emscherkurve 77: Die Punkrock-Band im Interview
Mit „Buch des Lebens“ haben die Musiker von Emscherkurve 77 ihr neues Album veröffentlicht. Wir trafen die Musiker zum Interview und konnten ihnen einige interessante Fragen stellen!

Hey Jungs, stellt euch doch unseren Lesern kurz vor!
Daniel: Moin erstmal. Also wir sind 5 Jungs aussem Ruhrgebiet die seit ner gefühlten Ewigkeit zusammen Musik machen. Bei uns ist der Punkrock König.

15 Jahre Emscherkurve 77 – das ist doch ein Grund zu feiern, oder? Ihr habt euch ja schon euer eigenes Geschenk gemacht, denn mit dem neuen Album „Buch des Lebens“ habt ihr gleich mal ein Ausrufezeichen gesetzt! Die Songs kommen bisher überall gut an, richtig?
Daniel: Ja stimmt uns gibt’s jetzt 15 Jahre, aber ein Grund zum feiern ist das nicht. Wir haben einfach nur Bock geile neue Musik zu komponieren und es den Leuten um die Ohren zu hauen. Ob es jetzt ein Jubiläum ist oder nicht ist eher Nebensache. Aber im Prinzip hast du ja recht. So gesehen ist „Buch des Lebens“ ein so nicht geplantes Geburtstagsgeschenk. Denn eigentlich sollte die Platte schon 2014 erscheinen. Also über die Resonanzen bin ich extrem erfreut. Klar hatten wir bei den Songs insgesamt ein gutes Gefühl, aber die Reviews sowie das Feedback der Leute haben mich doch überrascht. Natürlich positiv. Hoffe das es so weitergeht.

Marcel: Wir haben uns gar keine Gedanken um diese Zahl gemacht. Vielleicht haben wir uns wirklich selbst das schönste Geschenk gemacht und ein echt gutes Album aufgenommen. Und wenn man die Reviews so ließt, liegen wir da nicht ganz verkehrt. Was mich aber viel mehr freut, sind die Leute, die persönlich zu uns kommen und sagen das ihnen die Platte gut gefällt, welche Songs ihnen zu sagen usw….auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig bzw. interessant zu hören welche Songs auch mal nicht so gut ankommen oder was die Leute in die Texte so interpretieren.

Oftmals kann man lesen, dass ihr eine Band seid, die sich gerade in den letzten 5 Jahren extrem weiter entwickelt hat. Seht ihr das selbst eigentlich auch so?
Daniel: Absolut! Wir haben ja 2011 mit „Dat soll Punkrock sein“ einen Neustart gewagt. Wir haben uns aber nicht damit zufrieden gegeben und uns zurück gelehnt. Ne wir haben uns immer wieder gesagt, dass da noch Luft nach oben ist und das wir noch bessere Songs schreiben können. An den Reaktionen zur neuen Platte sehen wir das uns das gelungen ist. Die Geschichte der aktuellen Emscherkurve beginnt auch erst vor 5 Jahren so richtig. Ich denke diese Weiterentwicklung wird auch weiter fortgesetzt.

Marcel: Genau. Für uns war es ein kompletter Neustart. Wir proben regelmäßig und bereiten uns viel mehr vor als früher. Wir haben für das aktuelle Album z.b. eine Vor Produktion gemacht, und die Songs standen zu 98% als wir ins Studio gegangen sind. Das war damals nicht immer der Fall.

Mir persönlich fällt es zum einen durch den satten Sound und zum anderen durch die eingängigen Melodien auf – gibt es Songs vom Album, die ihr live besonders gerne spielt?
Daniel: Ja der Sound war ein entscheidender Baustein in der Entstehungszeit zu „Buch des Lebens“. Wir hatten eine extrem klare Vorstellung wie das Album klingen sollte. Somit war auch klar wer das Ding produzieren soll. Da haben wir mit dem Manuel, der sehr viele Hardcore Bands macht, den richtigen Mann. Ja und mittlerweile haben wir großen Spaß die Songs live zu spielen. Für mich sind es so Songs wie Alte Zeiten oder Von Null auf Hundert die mir großen Spaß machen.

Marcel: Der Sound war uns extrem wichtig. Deswegen hat auch alles ein wenig länger gedauert. Aber wir wollten nicht abgeben bevor wir nicht selbst 100% zufrieden waren. Und wenn du dir die Platte genau anhörst wirst du merken,das da unheimlich viele Details am Start sind. Und so was mixt du nicht mal eben an drei Tagen. Hinzu kommt, das wir die CD seperat haben mastern lassen, das war noch mal die Sahne auf dem Kakao.

Emscherkurve 77 – Jetzt wieder Rechts

Ein ganz großes Thema bei euch ist immer die Freundschaft – verbringt ihr auch privat viel Zeit miteinander oder geht da jeder seinen eigenen Weg?
Daniel: Na wir sehen uns ja praktisch jede Woche mehrfach allein durch Proben, Konzerte. Marcel und ich machen noch Sport zusammen. Und der Kontakt ist auch außerhalb der Band vorhanden.

Marcel: Wir leben was wir singen. Ich liebe es mit den Jungs auf Tour zu sein, zu proben oder im Studio zu recorden. Ich denke dafür spricht auch, das wir seit 2008 in stabiler Besetzung sind. Und auch privat ist das nicht anders.

Beim letzten Album eine Hommage an den verstorbenen Louis de Funes, jetzt zollt ihr Diether Krebs Tribut – absolut zurecht! Warum er und was verbindet euch mit ihm?
Marcel: Er war einfach ein sensationeller Schauspieler. Wir alle lieben seinen Humor und seine Art zu spielen. Außerdem kam er aus Essen, was ja hier direkt um die Ecke ist. Ein Jung aus der Heimat also. Solche Songs planen wir aber nicht. Ich kann mich jetzt nicht für die nächste Platte hinsetzten und sagen,ich schreibe einen Song über Person „XY“ weil das die Leute erwarten.

Das Album ist (wie man es bei euch kennt) auch als Vinyl erschienen – das ganze auf 500 Stück limitiert. Welche Platten liegen zur Zeit bei euch auf dem Teller?
Daniel: Oh da läuft immer ne ganze Menge. Aber zur Zeit sehr gerne Swingin Utters „A Fistful of Hollow“ und „Life Gives Life Takes“ von The Generators. Aber da gäbe es noch zig mehr zu nennen.

Marcel: Zur Zeit höre ich fast nur Avanged Sevenfold und Papa Roach.

Jeder, der euch kennt, kenn automatisch eure Verbundenheit zum Ruhrpott – wie wichtig sind euch daher die Worte „Wurzeln, Seele,> Elternhaus“? (Anmerkung der Redaktion: Titel der letzten 7″-Vinyl-Single)
Daniel: Die Heimatverbundenheit ist uns schon wichtig. Hier sind wir groß geworden, mehr oder weniger, und hier liegen halt unsere Wurzeln. Du kennst hier jeden Stein und auch wenn wir gerne auf Tour sind, ist es jedesmal ein schönes Gefühl wenn man wieder in die Heimat zurückkehrt.

Was sind die Pläne für die nächsten 15 Jahre?
Daniel: Also wir planen nicht in solchen Zeiträumen. Das was zunächst ansteht sollten noch viele Shows sein in 2015. Ich hoffe da kommt noch was rein. Ansonsten gibt’s hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft eine neue Platte. Wir liegen da ganz gut im Plan. Von daher reden wir nur über die nächsten Schritte. Alles andere kannse eh nicht planen.

Danke, die letzten Worte gehören natürlich euch!
Marcel: Vielen dank für euer Interesse an EK77!!!

Interview von Florian Puschke im April 2015

Dieser Artikel wurde am: 14. April 2015 veröffentlicht.

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