„Crazy“: Schmutzki im Interview

Ziemlich „Crazy“ die Jungs von Schmutzki. Nachdem diese uns letztes Jahr mit ihrem dritten Werk „Mehr Rotz als Verstand“ beglückt haben, wollen uns die drei auch 2019 nicht ohne neues Schmutzki Material lassen und bringen am 13. Dezember mit „Crazy“ eine EP mit sechs neuen Songs auf den Markt. Sicherlich wird das Teil, wie die Alben der Band auch, gut von den Fans aufgenommen. Alles wie immer im roten Schmutzki Kosmos? Wer weiß?! Auf jeden Fall standen uns die Jungs für einige „crazy“ Fragen zur Verfügung.

Liebe Schmutzkis, zuerst einmal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit fürs Tough Magazine genommen habt. Wobei erwischen wir euch gerade.
Schmutzki: Beim ersten Kaffee.

Wenn man den Pressetext zur EP so liest, kommt einem kurz der Satz „Alles auf Anfang“ in den Sinn. Wie kam es zur Entscheidung vom Major wieder mehr DIY?
Schmutzki: Dass Schmutzki und Major nicht so recht zusammenpassen wollen, hat sich schon länger angedeutet. Menschlich war das eigentlich immer okay, aber die Zielsetzungen und Wegbeschreibungen dort hin, sind zunehmend auseinandergedriftet. Und ja, es fühlt sich ein bisschen an wie am Anfang, aber auch ganz anders, schliesslich haben wir fast 10 Jahre Schmutzki hinter uns.

Ihr schreibt im Pressetext das Wort „Aufwachen“. Die neue EP. Für euch ein Befreiungsschlag oder einfach nur neue Schmutzki Songs?
Schmutzki: Beides. Wir konnten in dieser Runde ganz befreit aufspielen, eben ohne nervige Erwartungshaltungen. Einfach Spaß haben im Proberaum und Studio. Das hört sich unspektakulär an, war für uns aber ein neues Gefühl, den Erfolgsdruck loszuwerden.

Auch „Mehr Rotz als Verstand“ erschien schon auf BÄM Records. Wo ist der Unterschied zwischen der „Mehr Rotz als Verstand“ Platte und der „Crazy“ EP? Und wo liegen die Gemeinsamkeiten?
Schmutzki: Korrekt, allerdings sind die Songs auf „MRAV“ noch unter dem Eindruck der alten Konstellation entstanden. Teilweise hört man auch die Wut und Zweifel etwas raus, glaube ich. „Crauy“ ist da wieder unbeschwerter, finden wir.

Ihr habt in den letzten Jahren viel in Clubs und auf Festivals gespeilt und schafft es trotzdem auch in diesem Jahr wieder neue Songs an den Start zu bringen. Wie und wo entstehen Schmutzki Songs?
Schmutzki: Die meisten Ideen entstehen zuhause. Irgendwann nehmen wir uns dann ein paar Tage und probieren alles aus. Was uns Spaß wird dann weiter verfolgt. Durch das gemeinsame spielen fließt dann von jedem etwas DNA ein und langsam wir die Idee zu einem Schmutzki Song.

Viele eurer Songs haben einen typischen Schmutzki Sound. Was findet ihr persönlich das wichtigste in einem Song?
Schmutzki: Für uns ist Schmutzki wie ein eigener Charakter, der verschiedene Züge hat. Er ist manchmal wütend, aber nie böse, ein bisschen naiv, aber nicht dumm, meistens gut gelaunt aber ab und zu auch ein bisschen melancholisch. Unsere Songs müssen zu diesem Charakter passen oder ihn organisch erweiteren. Sonst ist es eben nicht unser Sound, nicht Schmutzki.

Mit „Crazy“ ist nun die neue EP am Start. Erzählt was zur Entstehungsgeschichte.
Schmutzki: Wir wollten einfach weiter machen, wieder auf Tour gehen, denn das ist am Ende einfach unser Ding. Irgendwie kommen wir uns aber blöd vor, wenn wir unseren Fans keine neuen Songs bieten können, da fehlt dann auch für uns der Reiz des neuen. Also haben wir angefangen neue Lieder zu schreiben. Wir hätten auch mehr als genug Songs für ein Album gehabt, wollten uns aber nicht stressen und lieber mit weniger Tracks, aber dafür mehr Spaß ins Studio gehen. Aufhören wenn es am meisten Spaß macht.

Bei der „Mehr Rotz als Verstand“ habt ihr zum Teil die Bestellungen selber ausgefahren. Was passiert bei „Crazy“? Habt ihr wieder eine besondere Aktion geplant?
Schmutzki: Wir werden sehen…

Kommen wir zu den Songs. In „Explodiern“ singt ihr unter anderem von „massieren“, „kurieren“, kastrieren“, … Was bringt euch allgemein denn zum Explodieren gerade im Bezug auf den täglichen Wahnsinn?
Schmutzki: Die digitale Welt kann einen schon verrückt machen, gerade als Musiker bist du ständig angehalten darin zu funktionieren und stattzufinden. Auch hier sind wir mittlerweile entspannter und machen nur noch was uns wirklich Bock macht. So richtig zum explodieren bringt uns hoffentlich nichts mehr außer vielleicht so richtig dumme Nazi-Scheiße, aber selbst da sollte man wohl lieber cool bleiben.

„Hausverbot“ ist auch ein Knaller. Gibt es eine Geschichte, die hinter diesem Song steckt?
Schmutzki: Keine konkrete Geschichte, eher die Summe vieler Nächte. Es gab schon Zeiten, wo man in Stuttgart nicht mehr so recht wusste, wo man aufkreuzen kann, ohne böse Blicke zu ernten…

„Viel Bitte“ ist ein dringender Aufruf. Was ist neben der Bitte in diesem Song eure Bitte an die Musiklandschaft?
Schmutzki: Lasst uns gemeinsam für größere Orangensaftgläser in deutschen Billig-Hotels kämpfen!!!

„Traudichkeit“ scheint einer der persönlicheren Schmutzki-Songs zu sein. Was ist der Hintergrund zu diesem Song?
Schmutzki: Dahinter steckt tatsächlich eine persönliche Geschichte. Aber letztendlich dürften das viele erlebt haben: Man ist unheimlich weit für etwas oder jemand gegangen, und muss leider feststellen, dass dieser lange Weg leider umsonst war, man aber glücklicherweise durch diese Reise etwas gewonnen hat, das einen im Leben weiter bringen wird.

„Crazy“ ist natürlich ein Song, der auf Tour die Clubs zum kochen bringen kann. Wie „Crazy“ sind die Schmutzkis auf die kommende Tour?
Schmutzki: Wir gehen mal von der größten anzunehmenden Crazyness aus! ;)

Die Tourdaten sind veröffentlicht. Was erwartet den Schmutzki MOB auf der großen „Crazy“ Tour?
Schmutzki: Wie immer: Kein Feuer und keine LED-Wände, aber dafür drei bestgelaunte Schmutzkis mit neuen und alten Hits und natürlich tonnenweise Love, Peace & Pogopit.

Auf eurer Facebook Seite las ich in einem Kommentar den Wunsch nach einer Live CD. Habt ihr euch mit diesem Gedanken schon beschäftigt. Können wir hoffen das es auf der nächsten Tour einige Mikrofone mehr als sonst gibt?
Schmutzki: Der Tag wird irgendwann kommen! ;)

In der Weihnachtszeit werden oftmals Weihnachts-CDs oder einfach nur Weihnachtssongs auf den Markt geworfen. Wie würde ein Schmutzki Weihnachtssong lauten? Vielleicht Lust gerade eine Strophe zu schreiben? Oder einen Refrain?
Schmutzki: Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, unter dir sollen Schmutzki-Tickets liegen…

Für nach der Tour habt ihr sicherlich schon wieder Pläne. Ist ein neues Album anvisiert?
Schmutzki: Jetzt erst mal alles auf Tour! Lang werden wir es danach sicherlich nicht aushalten ohne Blödsinn zu machen!

Was bedeuten euch die folgenden Begriffe?
Schmutzki 2020
Schmutzki: Tour, Tour und nochmals Tour

Krass gut
Schmutzki: Krass gut

Zeltplatz
Schmutzki: Wo alles begann…

Rot
Schmutzki: Mob-Love

Crazy
Schmutzki: Unsinn ist besser als ohne Sinn

Punkautomat
Schmutzki: Machs mit.

Tough Magazine
Schmutzki: Vielen Dank!

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören euch.
Schmutzki: Oh Tannenbaum…

Interview von Thorsten im Dezember 2019

Dieser Artikel wurde am: 16. Dezember 2019 veröffentlicht.

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