Mit „Bei aller Liebe“ ist das neue Album von Muff Potter erschienen. Und es ist nicht einfach nur irgendein Album – nein, sondern das erste nach 13 Jahren und ihrem Comeback! Wir haben der Band einige Fragen dazu gestellt.
Hey ihr Lieben, schön, dass ihr euch die Zeit nimmt, Wobei erwischen wir euch gerade?
Brami: Wir sind auf dem Weg nach Berlin und freuen uns immer noch über unser Release-Konzert gestern im Molotow in Hamburg. Heute kommt ja endlich das Album raus, und das in diesem tollen Club mit grandiosem Publikum feiern zu dürfen, war der perfekte Start für uns.
Auf Nimmerwiedersehen. Von wegen. Muff Potter sind wieder da. Wie aus dem Nichts plötzlich wieder auf die Bühnen und dann auch ins Studio. Erzählt mal, wie das Comeback für euch gelaufen ist.
B: Erstmal war ja nur geplant, Anfang 2019 eine Woche zusammen auf Tour zu fahren. Das ist dann deutlich besser gelaufen, als wir erwartet hatten und deshalb haben wir im Sommer 2019 auch noch einige Festivals gespielt und uns dann gegen Ende des Jahres für eine Woche zum Proben getroffen. Auch das hat super funktioniert und vor allem hat es enorm Spaß gemacht, an neuen Songs zu arbeiten. Das war denke ich auch der ausschlaggebende Punkt, um mit der Arbeit an einem neuen Album zu beginnen. Ist ja klar, wenn es nicht geil ist, macht es keinen Sinn.
Wenn ihr Muff Potter 2000 und 2022 vergleicht. Was ist gleich – Was ist anders?
B: Alles aufzuzählen, was anders ist, würde hier glaube ich den Rahmen sprengen. Wir sind mittlerweile natürlich auch noch mit anderen Sachen beschäftigt, haben teilweise Familie usw. Was aber gleich geblieben ist, sind die Anspannung und Vorfreude, wenn es endlich wieder auf Tour geht, oder wenn ein neues Album kommt. Ich würde sagen, dass das wirklich unsere Hauptmotivation ist. Und die ist dieselbe wie vor 20 Jahren.
Und was erwartet ihr von Muff Potter 2032?
B: Das ist ja auch sowas, was diese Band für mich interessant hält, dass wir nie sehr weit im Voraus planen. Momentan wüsste ich nicht mal, was ab Ende des Sommers 2023 passiert.
„Bei aller Liebe“! Eigentlich gibt es keinen besseren Titel für dieses Album. Man merkt es von der ersten bis zur letzten Sekunde, dass hier richtig Liebe zur Musik drinsteckt. Wie sind die Songs entstanden?
Felix: Die Songs sind in mehreren Etappen im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde im Münsterland entstanden. Da wir dort 24 Stunden am Tag Musik machen konnten, war es uns möglich, auch zu später Stunde kreativen Imopulsen nachzugehen. Aufgenommen wurde das Album dann im Studio Nord in Bremen.
Kommen wir zu den Stücken. Sicher kann man von Song 1 bis Song 10 zu jedem Stück was schreiben und über die Botschaften sprechen. Mir liegt die Geschichte hinter „Killer“ auf dem Herzen. Beschreibt gerne, was uns dieser Einstieg erzählen möchte?
F: Für mich ist Killer die Beschreibung der Einsamkeit einer Großstadtwelt, er erzählt eine Geschichte, die mich beim Hören daran erinnert, dass ich der Großstadt gerne den Rücken gekehrt haben möchte, bevor ich in ihr greis geworden bin.
Bekannt ist schon „Ich will nicht mehr mein Sklave sein“. Allein schon der Titel des Songs ist eine Aussage für dich. Wie kam es dazu, diesen als Single hervorzuheben?
B: „Ich will nicht mehr mein Sklave sein“ war ja die erste Single aus dem Album, und das hatte in erster Linie musikalische Gründe. Es ist ja, wenn man so will, das musikalisch konventionellste Stück auf dem Album. Wir wollten einfach erstmal mit was leichtem, frischen anfangen, bevor dann solche Brocken wie zB „Nottbeck City Limits“ kamen.
Einer meiner Favoriten ist „Hammerschläge, Hinterköpfe“. Welche Botschaft bringt diese Nummer mit sich?
F: Der Song beschreibt die zynische Welt des zeitgenössischen Berufsalltags. Als Künstler nehme ich mir heraus, mich aus gewissen Selbstoptimierungszwängen herauszuhalten, aber ich hatte durchaus Jobs in den vergangenen Jahrzehnten, in deren Rahmen ich Menschen begegnet bin, die ich im Text dieses Stückes wiedererkenne.
Auch „Der einzige Grund aus dem Haus zu gehen“ wirkt. Was sind für euch denn Gründe, rauszugehen?
F: Ich bin leidenschaftlicher Spaziergänger. Die Welt ist da draußen. Das ist schon ein guter Grund, rauszugehen.
Mit „Schöne Tage“ endet ein schönes Album. Welche Bedeutung hat für euch dieser Abschluss des Albums?
F: Ich persönlich freue mich, am Ende des Albums die Gelegenheit zu haben, ein für meine Verhältnisse recht umfangreiches Gitarrensolo zu spielen.
Wir haben jetzt einige Stücke besprochen. Welches sind eure Favoriten?
F: Nottbeck City Limits, Ein gestohlener Tag, Schöne Tage.
Mit welchen drei Worten würdet ihr das Album beschreiben?
F: Bei aller Liebe
Nach dem Album ist…? Auf was dürfen wir uns freuen?
F: Die Bei aller Liebe-Tour im Herbst, auf der wir dieses Album live spielen werden.
Wir bedanken uns bei euch für die Zeit, die ihr euch genommen hast? Natürlich gehören die letzten Worte euch. Also los :)…
Alle: Vielen Dank.
Das war es schon. Ein Interview über ein Comeback und ein Album. Ein Interview über Muff Potter. Und ein Interview, das aussagen möchte, dass auch wir sehr glücklich sind, dass die Jungs wieder da sind. Die Band hat nichts verlernt. Ein klasse Album, das geliebt werden wird. Danke dafür. Und jetzt ab zu Hucks Plattenkiste.
Interview von Thorsten im August 2022
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