„2019 wird punkbar“: Die Killerpilze im Interview

Viel spontaner geht es eigentlich kaum noch!

Ganz knapp vor dem Auftritt mit Agnes, der Managerin der Killerpilze, über ein Interview gesprochen und wer hätte das gedacht, kurz nach dem Auftritt saß ich mit den drei Killerpilzen in der Kulturscheune Karben und unterhielt mich über Pilze, Pilse mächtige und gefährliche Dinge dieser Welt. Wir vom Tough Magazine möchten uns an dieser Stelle sowohl bei Agnes vom Management als auch bei Maximilian Schlichter (MS), Johannes Halbig (JH) und Fabian Halbig (FH) bedanken, dass wir sie noch nach der Show befragen durften.


Die Killerpize beim Karben Indoor Festival. Schön, dass es so spontan geklappt hat. Wie war der Gig für euch?
JH: Sehr schön. Der erste Gig nach der Winterpause und unserem Jahresabschlusskonzert im Dezember. Und auch die einzige Clubshow bis zu unserer Tour im Herbst. Es war auch schön, nochmal hierherzukommen. Wir waren einmal im Sommer hier und jetzt drinnen. Richtig kompakt und vor allem sehr heiß!
FH: Enorm heiß. Wir haben richtig geschwitzt.
JH: Ja wirklich. Es war richtig heiß. Aber schön. Gerade auch weil wir nochmal die alte Setlist gespielt haben bevor dann im Herbst das neue Programm startet.

Ja cool. Es war auch eine sehr gelungene Vorstellung. Indoor Festivals allgemein. Was ist für euch der Unterschied zu Outdoor Festivals?
JH: Ja, es gibt ja nicht so viele Indoor-Festivals. Es ist halt was Besonderes. Praktisch wie eine Clubshow mit etwas kürzerem Programm. Aber sehr schön.
SH: Ja es ist schon was anderes so ein Indoor-Festival Und heute das war ja schon ein wenig wie ein Familientreffen hier. Irgendwie haben sich heute hier richtig viele gute Bands versammelt. War cool.

Man hat gerade heute bei eurem Auftritt gemerkt, dass ihr das Publikum sehr schnell auf eurer Seite habt. Wie bekommt ihr hin, dass das Publikum so schnell mitgeht?
JH: Nun, wir haben jetzt schon seit 17 Jahren ein wenig Erfahrung gesammelt aber ich muss sagen, dass es für uns keinen direkten Trick gibt. Jedes Publikum ist unterschiedlich. Wichtig ist es, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. Gerade das ist uns wichtig. Wir waren noch nie eine Band, die jetzt einfach so die Songs runterspielt und dann geht.
FH: Für uns ist es einfach wichtig, dass es ein miteinander mit den Fans gibt. Nur so macht das Ganze Spaß.
JH: Genau. Und das funktioniert schon über verschiedene Wege. Über Humor, Energie usw. Heut war es einfach. Die Leute kannten die Songs. Wir versuchen aber auf Festivals immer viel mit Humor zu machen. Wir stellen uns hierbei auf die Stufe mit den Zuhörern. Wir machen jetzt nicht so auf Rockstars, die wir natürlich sind (lacht).

Es steht ja auch auf euren T-Shirts. Die Killerpilze sind die gefährlichste Band der Galaxie.
JH: (lacht) Ja, das ist unbestritten.
FH: Und das steht sogar im Duden (lacht).

Gut, ihr seid schon sehr lange zusammen. 2006 war der Durchbruch. 2016 das letzte Album „High“. 2019 steht das neue Album an. Was können wir hier erwarten? Neuerungen im Sound? Wie wird die Platte?
JH: Hmm, das ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt ja auch gar keine „typische“ Killerpilze-CD. Gerade auch das letzte Album war anders. Wir wollten die Platte genauso machen wie sie ist und wir wollten das einfach mal ausprobieren.
FH: Ja, die Platte war sehr poppig und das sollte sie auch sein. Beim neuen Album würde ich sagen das wir es geschafft haben unsere Stärken komplett auf eine Scheibe zu bringen. Also so wie wir unsere Songs auch live präsentieren. Ein Gitarren-lastigeres Album.

Das hört sich schon mal sehr vielversprechend an. Könnt ihr was zu den Texten sagen. Eher kritischere Songs oder lustigere?
JH: Ja, es wird etwas kritischer. Aber es gibt auch einige lustigere Momente.

Das heißt die Songs sind noch nicht fertig eingespielt. Seid ihr da gerade dran?
FH: Nein die sind tatsächlich schon eingespielt. Aber in den nächsten 5-6 Monaten wird man hier einiges erfahren. Man darf gespannt sein.

Viele kennen euch noch von den Viva Clips. Jetzt seid ihr mit Punkbands wie Massendefekt unterwegs und seid (lacht) die mächtigste Band es Universums?
FH: (lacht) Mächtigste Band des Universums. Ja das ist auch geil. Da machen wir auch noch ein T-Shirt draus. Eigentlich sind wir die gefährlichste Band aber ich denke bald die gefährlichste und mächtigste Band des Universums (lacht).

Wie kam es denn dazu das ihr von den Viva Clips zu der (lacht) allmächtigsten und gefährlichsten Band es Universums wurdet?
FH: ja das ist gut. Eigentlich ist es das, was in unserem Kinofilm zu sehen ist, den wir vor zwei Jahren herausgebracht haben. Da wird recht gut dokumentiert, wie wir von diesem Teenie Hype so gefährlich wurden. Ich denke, dass es ein sehr weiter Weg war von der Teenie Kapelle in die Punkclubs zu kommen. Oder auch hier in Karben zu spielen. Das zeigt aber auch, dass wir das was wir machen, gerne machen. Es sind einfach Momente, die wir genießen. Auf der Bühne, vor Fans. Uns geht es vor allem ums Live Spielen. Um Musik machen. Genau dafür stehen die Killerpilze. Wir wurden auch oft gefragt, und das wird im Film auch gezeigt, warum, wir uns nicht umbenannt haben. Ja, warum denn? Wir sind einfach eine sehr echte Band. Da müssen sich die Leute dran gewöhnen. Wir stehen hinter dem was wir machen.
SH: Und live sind wir vor allem auch sehr gefährlich … und mächtig.

Du hast es ja gerade angesprochen. Wie kam es eigentlich dazu, dass ihr euch entschieden habt, einen Kinofilm zu machen?
FH: Ja wir hatten nach einer Idee für unser 15-jähriges Jubiläum gesucht. Im Jahr davor kam ja erst die Platte „High“ raus. Der Bruder von Max hat uns ganz lange begleitet. Und hat vieles gefilmt. Und da ich ja auch im Filmbereich sehr aktiv bin, war dann irgendwann die Idee, da einen Film zu machen. Hierzu haben wir eine Crowdfunding-Aktion gemacht und auch gemerkt, dass da ein großes Interesse ist. Und dann ab hinein ins Abenteuer. Ich finde den Film sehr unterhaltsam. Natürlich ist das Ganze auch ein Geschenk an uns aber auch für Nicht-Killerpilze Fans ein sehr sehenswerter Film, da er auch viele Hintergründe beleuchtet.
MS: Ja, man muss auch sagen, dass das Ganze eine Langzeitdoku ist. Das gibt es ja wirklich selten, dass eine Band über 15 Jahre begleitet wird. Wenn wir das jetzt heute planen würden, würde es 15 Jahre dauern bis das Ergebnis fertig ist. Deutlich länger als eine andere Veröffentlichung.
SH: Ja wer weiß. Vielleicht machen wir das zum 30-jährigen nochmal. Teil 2 (lacht). Aber ja, der Film ist auch unterhaltsam, weil da unter anderem prominente Mitmusiker, wie zum Beispiel Madsen, zu Wort kommen. Auch Jennifer Rostock. Das ist ein Film, der aber auch kritisch mit der damaligen Major-Zeit und so weiter umgeht.

Diese Frage, warum ihr euch nicht umbenannt habt. Was denkt ihr, warum diese öfters gestellt wird?
JH: Ja für viele Leute ist das einfach ein Image-Problem. Man tut sich immer schwer, wenn sich etwas ändert.
MS: Vielleicht auch weil die Killerpilze lange für Teenie Musik standen und sich die Leute immer schwertun, wenn sich etwas entwickelt. Daher kommt die Frage auch. Aber wir wissen damit ganz gut umzugehen.

Ihr seid 2019 auf großer Clubtour. Was erwartet uns und wie setzt ihr die Setliste zusammen? Ein drittel neues Album und der Rest Klassiker oder was ist euer Vorgehen?
MS: Eigentlich ein guter Vorschlag.
JH: Ja es wird immer schwieriger, je mehr Alben man hat. Da ist jetzt unser achtes Album. Natürlich liegt der Fokus ein bisschen auf den neuen Songs aber es wird ein längeres Set werden, da wir ja viele Stücke haben, die wir auf jeden Fall spielen werden. Das werden sicher zwei Stunden.

Es gibt ja Bands, die Coveralben auf den Markt werfen. Welche Songs würdet ihr denn gerne mal „verkillerpilzen“?
JH: Also ich würde ja gerne mal einen Echt-Song covern.
MS: Ein Abba Cover Album wäre geil (lacht)
FH:  Ja ich hätte mal Bock „Africa“ zu covern. Aber das gibt es ja schon.
JH: Oder „Take on me“ wäre auch ein Versuch wert. Ein 80er Jahre Cover Album.
FH: Ich wüsste aber schon wie wir das nennen (lacht). Die Koverplatte mit K. (alle lachen)

Welche Schlagzeile würdet ihr gerne mal über euch lesen?
JH: Die Killerpize als Headliner bei Rock am Ring bestätigt

Bitte vervollständigt die folgenden Sätze:
Die Killerpilze sind …
JH: … unvergleichlich.
FH: … mächtig und gefährlich.
MS: … real Motherfuckers (lacht).
JH: … zäh und wirklich geil.

2019 wird…
MS: … punkbar.

Wir sind nicht mehr jung, wenn…
MS: Ich denke „jung sein“ ist eigentlich ein Gefühl. Gerade als Musiker sollte man sich das erhalten.
JH: Wir sind nicht mehr jung, wenn die Knochen auf der Bühne brechen (lacht).
MS: Hey weißt du noch Keith Richards auf der Bühne jetzt im Olympiastadion. Der hat auch Spaß gehabt. Lachte noch wie ein Kind als er sich verspielt hatte. Hammer.

Was bedeuten euch die folgenden Begriffe
Karben
JH: schönste Stadt Deutschlands.

Pilze Vs Pilse
FH: Also wir wollen uns irgendwann mal den Traum erfüllen und ein Killerpils herausbringen. Wir brauchen da aber noch den Biersponsor.
SH: Das Bier braut schon vor sich in.
FH: Aber das Killerpils ist schon in Planung (lacht).

Tough Magazine
FH: Das härteste Online Magazine Deutschlands.

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören euch.
SH: Wir sehen uns auf Tour mit der neuen Platte. Und stay tough. Eure gefährlichste Band der Galaxie.
MS: LG eure Pilze. (lacht)

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch mal bei den drei Killerpilzen und ich hoffe, auf der Club Tour im Herbst dann mit den dreien ein Pils auf das neue Album der Pilze trinken zu dürfen. Bis dahin Prost.

Interview von Thorsten im März 2019

Foto: getbackstage

Dieser Artikel wurde am: 7. März 2019 veröffentlicht.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert