Wenn NARBEN bleiben …

Welche Detektive und welche Polizisten bleiben am meisten in Erinnerung?
Meist sind es diese, die selbst ein (menschliches) Problem haben oder ein familiäres Schicksal verarbeiten müssen.
Und welche Geschichten bleiben in Erinnerung?
Ja die Antwort ist ähnlich.
Oftmals Geschichten die Schicksalsschläge verarbeiten oder Menschen an die Grenzen des eigenen Verstandes treiben.
Allein aus diesen Gründen bleibt mir das Buch „Narben“, dass im August 2019 auf den Markt kam, in Erinnerung.

Wie viel von einem Monster musst du in dir haben, um ein Monster jagen zu können?
So lesen wir es auf der Produktseite des Dantes Verlags und dieses Zitat ist mehr als passend.
Auf 164 Seiten, die trotz schwarz-weiß Gestaltung viele bedrückende Bildern erzeugen, die einfach bedrücken, fasst dieser Sammelband aus den US-Hefte Scars # 1-6 die Geschichte um den Kommissar Caine zusammen, der auf der Jagd nach einem Mörder ist und dabei einige eigene Erlebnisse verarbeiten muss.
Die (harte und heftige) Story ist von Warren Ellis, die Zeichnungen von Jacen Burrows und die Übersetzungen von Jens R. Nielsen.
Das Ganze wird mit einer deutlichen Empfehlung von „ab 18 Jahren!“ unterschrieben.
Genau diese Empfehlung kann ich auch so unterstreichen.
Die Jagd nach einem Mörder ist unglaublich spannend und geht nicht nur dem Detektiv an die Nieren.
Auch der Leser muss hier und da schlucken und an manchen Stellen kann man auch gut nachvollziehen, warum denn bei John Cain hier und da eine Sicherung durchbrennt.
Der Lesefluss wird nach jedem Kapitel von einem begleitenden Text unterbrochen, der ebenso wie die Bilder und die „Narben“-Geschichte an die Nerven geht.
Ich habe das Buch am Stück durchgelesen und (auch wenn recht schnell klar wird, in welche Richtung das Ganze läuft) war bis zum Schluss gefangen von der Geschichte.
Das Ende ist ein Hammer und ob es an dieser Stelle „Klick“ macht, das kann man nur erahnen.
Kann man?
Vielleicht weiß man es ja auch schon.
Ein Detail verrät es und somit kann man auch den Blick von Cain’s Kollegen – wenige Bilder davor – nachempfinden
Doch was ich hier andeuten möchte, dass darf jeder, der das Buch lesen wird, selber heraus finden.

Fazit:
Ein Lesevergnügen, das uns Gruseln und auch etwas entsetzt zurück lässt.
Eine Tat die hart an die Substanz geht und ein Detektiv, der dabei einige Grenzen überschreitet.
Mir gefällt die Umsetzung gut, auch wenn ich sagen muss, dass mir ein wenig das „Warum“ des Täters fehlt.
Nur Geisteskrankheit?
Oder gibt es eine weitere Ursache?
Auch das kann jeder selbst für sich entscheiden.
Ich entscheide mich dafür, dass ich das Buch wieder lesen werde und auch Menschen, die Storys wie „Sieben“ was abgewinnen können, diese Geschichte weiterempfehlen kann.
Keine leichte Kost für Sonntagnachmittage aber ein spannendes Menü für Fans von harten Kriminalgeschichten.
Hinterlässt sicher nicht nur bei der Hauptperson, sondern auch bei dem Leser die ein oder andere Narbe, die zum Nachdenken anregt.
Auch wenn der Story ein wenig der Hintergrund oder das „Warum“ fehlt, beinhaltet das Buch viele spannenden Momente und ist somit lesenswert.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 6. Juli 2020 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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