Eine Studie in Smaragdgrün

Ja das Tough Magazine schaut sich jetzt auch Comics an. ?
Und zum Start unserer „Comic(s) der Woche“ – Reihe haben wir uns ein kleines Schmankerl rausgesucht.
Schon allein, wenn man auf den Umschlag des 92 Seiten starken Werks schaut, merkt man, dass hier Hand in Hand gearbeitet wurde (beinahe wie in der Baker Street).

Die Story der Geschichte ist von Neil Gaiman und bereits 2003 entstanden.

Rafael Albuquerque und Rafael Scavone haben die erste „Übersetzung“ vollzogen, indem sie die beschriebenen Passagen in Bilder umgewandelt haben. Für die Zeichnungen verantwortlich sind Rafael Albuquerque und Dave Stewart. Die Übersetzung des Textes aus dem Englischen ist von Jens R. Nielsen. Neil Gaiman kennt man unter anderem durch Comics wie „The Sandmann“ (DC) aber auch Romane und Kinderbücher. Rafael Scavone ist neben einigen anderen Comics auch Autor von „Hit Girl“. Auch Rafael Albuquerque ist mit „Blue Beetle“ bei DC Comics vertreten und arbeitet zudem an der „American Vampire“ – Reihe.

Und nun erarbeiteten diese zusammen das Werk „Eine Studie in Smaragdgrün“. Das Ganze ist, als deutsche Variante, im Dantes Verlag erschienen.
Und irgendwie erinnert der Name des Buches an eine Vorlage. Nicht ganz aus dem Jahre 1881 aber an ein Buch, das genau dieses Jahr beschrieb. „Eine Studie in Scharlachrot“ bescherte uns den ersten Auftritt des weltbekannten Detektivs Sherlock Holmes.

Eine lange Zeit, seit dieser seine Fälle löste und nun darf dessen Geschichte gehuldigt werden. Zum Beispiel durch „Eine Studie in Smaragdgrün“.

Dieser Comic ist jedoch mehr als eine Detektivgeschichte oder ein Remake von Sherlock Holmes Abenteuern umgesetzt in die heutige Zeit. Es handelt sich vielmehr um einen cleveren Mix aus ebendieser Detektivgeschichte, Fantasy-Anteilen aber auch vielen Inhalte, die zum Schmunzeln anregen Zusammen mit einer schön-schaurigen Hommage an den Cthullu-Mythos stellen diese so etwas wie ein Rundum-Genre-Paket dar.
Wer das Cover mit dem Messer und dem grünen Blut sieht, der vermutet hier schon eine Geschichte, die irgendwie etwas mit Außerirdischen zu tun hat.
Und tatsächlich ist der Tote kein Normalo, sondern jemand, dem adeliges Blut in den Adern fließt. Ein Blaublut mit grünem Blut sozusagen. Nur eine Botschaft steht klar an der Wand.
Und ab hier startet die Ermittlungsarbeit der Detektive, die, von der Baker Street aus, ihre Jagd starten.
Als LeserIn verfolgt man diese Jagd gespannt und saugt die detailreichen Zeichnungen intensiv auf, bis man denn nach 92 Seiten mit einem großen „Aha“ das Buch einen kurzen Moment zur Seite legt.

Ich ließ die Geschichte ein wenig wirken und begann dann nochmals, den Comicband aufzuschlagen, um langsamer die Bilder zu betrachten, die Dialoge zu genießen und diesen Genre-Mix ins grüne, ähhh rote Blut aufzusaugen.

Eine verrückte Mörderjagd und ein schönes Buch, herausgebracht von einem Verlag, der sicher für die ein oder andere grüne Überraschung gut sein wird.
Wie grün, das lehren uns die, jeweils mit einer schönen Einleitung versehenen, Kapitel.
In „Die Aufführung“ aber auch „Die Haut und der Kern“ erkennen wir die amtliche Verbeugung vor natürlich H. P. Lovecraft sowie den erwähnten Cthullu-Mythos.
Mir hat das Buch (mit einem schönen Glas Wein) den frühen Abend (eigentlich war es Nachmittag aber der Wein schön dunkel – wie die Geschichte) versüßt und ich habe es nicht bereut, den Fernseher ausgelassen zu haben.

Fazit:

Mit der „Eine Studie in Smaragdgrün“ erhalten wir eine wahnsinnige Geschichte, die uns (nicht immer ganz einfach) nicht nur durch verschiedene Genres, sondern auch in eine andere Welt entführt. Eine Welt aus der es, wie aus dem Comicgenuss, so schnell kein Entrinnen gibt.
Aber mehr will ich hier nicht verraten.
Lasst euch selbst überraschen!
Eine schöne Comic-Adaption, die sich vor Sherlock Holmes gekonnt zu verneigen weiß.
Das „Eine Studie in Scharlachrot“- Abenteuer ebendieses Meisterdetektivs wurde in mehreren Teilen veröffentlicht und der Detektiv Sherlock Holmes konnte in unzähligen Geschichten sein Genie unter Beweis stellen.
So hoffe ich, dass auch „Eine Studie in Smaragdgrün“ nur der Anbeginn einer langen Erfolgsgeschichte der neuen Ermittler aus der Baker Street sein wird.
Ich jedenfalls hätte keine Einwände gegen Fortsetzungen und vielleicht brechen weitere Werke ja auch in weitere Welten auf. Freuen würde ich mich darüber.
Auch die Bilder faszinieren und man beseelt sich auch an Zugaben wie dem Sketchbook, dem Kommentar oder auch dem großzügige Glossar.
Wer etwas übrig hat für Übersinnliches aber auch Detektivgeschichten nicht abgeneigt ist, der kann da gerne mal einen Blick reinwerfen.
Auch macht es, unter anderem durch das Hardcover, Spaß, das Buch zur Hand zu nehmen und die Geschichte ein weiteres mal durchzulesen.

Bestellen kann man das Werk unter anderem beim Dantes Verlag.

4,5 Bücherwürmer. Lesetipp!

Comic Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 6. Juni 2020 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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