Cross Cult – Quergelesen VOL1

Quergelesen – oder einfach mal locker drüber schauen.

Ständig hört man was von Querdenkern.
Auf Demos, im Internet, bei Facebook, Instagram, und und und.
Zum Teil unentspannt und mit Angriffspotential.

Entspannter geht es dagegen beim Querlesen zur Sache.
Wir lesen hier im Tough Magazine ab und an auch mal quer.
Und auch Querbeet – durch die Genres, mit Vorwissen oder völlig unbedarft.
Bei Lieblingsserien oder Neuerscheinungen.
Vor allem aber besprechen wir Werke, die wir weiterempfehlen würden.

Die wir unseren besten Freunden zum Geburtstag schenken würden.

Aus dem Cross Cult Verlag haben wir in den letzten Monaten einige Highlights besprechen dürfen.
Vor wenigen Tagen haben wir nun ein schönes Paket mit Neuheiten aber auch Klassikern bekommen. An dieser Stelle noch mal ein aufrichtiges Dankeschön.
Hier unser Eindruck zu folgenden Büchern:

  • Once & Future 1
  • Deadly Class 6 – Nicht das Ende
  • A Walk trough Hell 1+2
  • Little Bird

Hier anzufangen mit dem Buch oder den Büchern, die am wenigsten spannend sind, wird nicht funktionieren, denn alle Bände sind kann man tatsächlich am Stück durchlesen.
Jedoch muss man dann doch mal irgendwo loslegen.

A Walk through Hell 1+2
„Scully und Mulder, übernehmen Sie!“.
So könnte man fast meinen, wenn man sich den Bänden A Walk through Hell 1+2 annimmt.
Es ist natürlich schon lange her, dass man sich über die Serien und auch die Filme mit diesem ungleichen Duo unterhalten hat aber irgendwie haben die Akte X Geschichten doch ihren Stempel in
der Fernsehlandschaft hinterlassen.
Und auch die beiden Comicbücher von GARTH ENNIS (AUTOR, ZEICHNER) und GORAN SUDZUKA (ZEICHNER) hinterlassen einen kleinen Stempel. Zumindest bei mir als Leser.
„Spannend“, „Erschreckend“, „Psycho“, „Schrecken“, „Abgründe“, „Böse“.
All diese Begriffe könnten auf einem Stempel stehen, der diese Bücher charakterisiert.
Und jeder der Begriffe beschreibt die Geschichte auf seine eigene Art und Weise.
Eine Geschichte, die irgendwie ein Rätsel beschreibt, das gelöst werden muss. Hierzu wird, ähnlich wie bei Akte X, im Duo ermittelt.
Der sehr offensive Polizist McGregor, der mit seinem Tatendran seiner Kollegin Shaw schon etwas auf die Nerven geht, zeigt ein gutes Gespür für die Situation.
Habe ich da was von Mulder gehört?
Auf jeden Fall sind die beiden Ermittler in einen Fall eingebunden, der sie auf die Suche nach verschwundenen Kollegen in einer Lagerhalle bringt.
Was sie dort erwartet kann man sich fast denken.
Eine unheilvolle Begegnung, die die beiden so schnell nicht vergessen werden.
Sicher sind die oben genannten Stempel noch etwas übertrieben und ab jetzt geht der Trip ins Horror-Genre erst richtig los.
Aber auch für Leser wird es hier und da nicht ganz einfach, denn der Comic wechselt zwischen Zeitebenen und man erfährt einiges von einem früheren Fall, der mit den aktuellen Geschehnissen im Zusammenhang steht.
Ich habe den Comic langsamer gelesen als normal und auch teilweise wieder einige Seiten zurückgeblättert, da ich dachte, ich hätte was übersehen.
Und tatsächlich sind es dann wieder Momente, die einen fesseln und sich auch fragen lassen, auf welche Person man denn den „Gut“ und wo den „Böse“ Stempel hinterlässt.
Es ist nicht einfach, alles mal so abzustempeln.
Wie diesen Comic.
Mir hat er gefallen und ich werde die Geschichte nochmals lesen. Denn gerade, wenn man schon etwas weiß, ist vieles, was man denn dann ein zweites Mal liest, deutlich interessanter.
Komplexer als Akte X.
Aber der Vergleich liegt auf der Hand.
Wäre ein schöner Reboot der Reihe.
Ich stemple hier nichts ab, vergebe aber einen schönen „Lesenswert Stempel“ für ein gutes Werk, dass man bei Cross Cult bestellen kann.

Deadly Class 6 – Nicht das Ende
Jawoll – jetzt ist die Serie auch bei Netflix.
Reinschauen lohnt sich.
Was sich aber noch mehr loht, ist die Vorlage für die Serie zu lesen.
Deadly Class wartet bereits mit dem sechsten Band auf.
Teil fünf endetet sehr heftig und im sechsten Teil über die Schule für Massenmörder wird wieder mal ordentlich Gas gegeben.
Nach dem Ende des letzten Teils ändert sich natürlich die Personen-Konstellation aber die neue Zusammensetzung ist auch gut für die Geschichte, da sich mit dieser Zusammensetzung auch der Status der Personen untereinander geändert hat.
Markus?
Was ist eigentlich mit Markus?
Tod? Wiedergeburt?
Irgendwie kann man es sich fast denken, aber ich möchte es hier nicht vorwegnehmen.
Auf jeden Fall schafft es Autor Wes Craig seine neuen Hauptdarsteller wie Quan, Helmut oder Zenzele in die Geschichte, die ja doch schon einige Highlights hinter sich hat, zu integrieren und ihnen auch Raum zu geben.
Wes Craig zeigt wieder mal sein Können und mit „Deadly Class“ Band 6 scheint er den Fans nicht nur Hunger auf mehr gemacht zu haben, nein er scheint sich auch noch was vorgenommen zu haben.
Nicht das Ende“ heißt der Band und tatsächlich scheint die neue Zusammensetzung von frischen Gesichtern mit älteren Semestern der King’s Dominion aufzugehen.
Ein schönes Abenteuer, das deutlich mehr ist als eine weitere High School Geschichte.
Hier geht es ums nackte Überleben.
Für uns geht es ums süchtig machende Erleben.
Mein Rat: Lest vorab noch mal Band 1-5 so dass die Beziehungen zischend den Schülern wiederaufgefrischt werden.
Hier schadet eine Wiederholung jedenfalls nicht.
Ebenso wie bei Netflix, die sich jetzt der Serie angenommen hat, die leider ja eingestellt wurde.
Mal sehen, ob es bei dem Entschluss bleibt.
Ich freue mich auf weitere Bände dieser High-School und hab doch einige der Killer irgendwie ins Herz geschossen ähhh geschlossen.
Peng!

Once & Future 1
Dann schalten wir doch tatsächlich noch einen Gang hoch.
Denn mit „Once & Future“ legen Cross Cult einen schönen Serienstart auf.
Hier geht es um eine Oma, die als ehemalige Monsterjägerin im Altersheim lebt.
Doch etwas hat sie erwacht.
Kann man es so sagen?
Ja, das kann man, denn diese Oma mit Namen Bridgette McGuire wirkt deutlich entschlossener als ihr Enkel, den sie mit auf die Jagd nimmt.
Die Jagd auf einen uralten Bösewicht, der von einer nationalistischen Gruppe mittels eins Artefakts, von den Toten erweckt wird.
Wer im Laufe des Bandes wacher ist, kann man sich fast denken.
Es geht hier um Mythologie, altertümliche Bräuche, Schwerter aber auch um viel wichtigere Dinge: Eine Zusammenarbeit zwischen Generationen und die Erkenntnis, dass auch Omas noch einiges an Kraft aufwenden können, wenn es mal kurz drum geht, die Welt zu retten.
Eine neue Superheldin scheint hier auf dem Vormarsch, bei der sicher einiges haften bleibt, auch wenn sie das Kukident mal etwas schwächer aufgetragen hat.
Macht Spaß und ist vom Aufbau her super gemacht. Ein großer Band mit einer ordentlichen Seitenzahl von 144.
Kann man hier mal antesten und natürlich auch bestellen.

Little Bird
Little Bird – ein Comic das fliegen möchte.
Frei wie ein Vogel?
Vor allem ein Comic, das sicher auch irgendwie die Freiheit im Blick hat.
Denn die Geschichte handelt von eine kleinen Freiheitskämpferin, die etwas Großes vollbringen wird.
Aber der Gegner ist gar nicht so einfach zu fassen, da sie sich irgendwie mit dem kompletten amerikanischen Reich anlegt.
Lediglich mit einer Axt und ganz viel Mut.
Das Ganze ist in fantastischen Bildern, die nicht einfach zu greifen sind, ausgearbeitet.
Etwas skurril – Wine Vermengung von Zeichenstilen.
Erkennt man schon direkt an der Aufmachung.
Allein das Cover des Buches lässt spannendes erahnen.
Halb Mensch?
Halb Vogel?
Oder ist das die Kleidung?

Nicht ganz einfach.
Ebenso wie die Handlung, die einige dramatische Momente mit sich bringt, den Leser mit flotten Actionszenen am Geschehen teilhaben lässt um dann auch in ruhigen, stillen Momenten, sich wieder mit der Hauptperson zu beschäftigen, die irgendwie ein Symbol des Widerstandes gegen übermächtige unmenschliche Systeme und auch deren gnadenloses Handeln darstellt.
Eine Geschichte, die sowohl aufgrund der Figuren als auch der Handlung an bekannte Geschichten wie Herr der Ringe oder auch Star Wars hat.
Eine epische Handlung, die aber auch Elemente bringt, die den Leser zum Nachdenken anregen sollen.
Mir zum Beispiel ist die Stelle mit der Spinne (auf S. 126, wer es nachlesen will) direkt ins Auge gesprungen.
Was passiert eigentlich mit den hundert Eiern, nachdem sie gelegt wurden?
Und was passiert mit der Spinne?
Ein Gleichnis, das in die Handlung eingebettet wird, direkt in diese integriert wird und einiges an Brutalität mit ich bringt.
„Befreie die Axt“ und auch „rette die Menschen“ lesen wir bei Little Bird zum Ende des Comics hin und als diese dann am Schluss, mit einer anschwebenden Eule, auf ein Dorf blickt, wünschen wir uns, dass die Geschichte alsbald weitergeht.
Beinahe 200 Seiten Lesespaß, die noch vervollständigt werden mit einer Galerie, die unter anderem schon Zeichnungen des nächsten Bands enthält.
Ja, flieg kleiner Vogel, flieg.
Eine gewaltige Story um „Little Bird“, die mehr ist als ein Comic.
Eine Geschichte, die hängen bleibt und eine Superheldin, die wahrscheinlich nie eine sein wollte. Jedoch kann man in die Zukunft sehen und erahnen, dass Little Bird zu einem großen Vogel werden wird, der noch einiges von der Welt zu sehen bekommt.
Lesern empfehle ich diesen Einstiegsband sehr.


Unter ISBN 9783966582100 bei Cross Cult erhältlich.
Auch die Aufmachung, mit dem festen und schweren Hardcover, wird dem Band gerecht.
Gut gemacht.
Lesetipp!

Quergelesen gebe ich für die Bände insgesamt 4,2 Punkte.
Da ist für jeden was dabei.
Vielleicht an alle da draußen – einfach mal querlesen statt querdenken.
Erweitert den Horizont.

Viel Spaß damit.

Bilder von Cross Cult

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 22. November 2020 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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