Ich muss zugeben, ich habe W15 schon mal gelesen. Aber damals dachte ich mir, was ist das denn? Hat sich da einer vertippt? A 15 kenne ich nämlich. Das ist eine Autobahn. Und wo ich gerade Autobahnen erwähne muss ich an die A 40 denken.
Und ja, da war was. Die Emscherkurve 77. Mit ihrem A 40 Hit.
Und hier, so komisch es klingen mag, schließt sich der Kreis. W15 kenne ich von einem Plakat. Vorgruppe der Emscherkurve 77.
Und so erwarte ich auch eine CD, die nahe an den Vorbildern dran ist. Auf der Facebook-Seite der Band bestätigt sich meine Vermutung: Hier steht: „straighter, melodischer Punkrock, deutsche und englische Texte“. Und genau diese Beschreibung passt wie angegossen. Auf der „Kein Schritt zurück“-CD erwarten uns Songs, die gut sind und Spaß machen, hier und da aber auch Schwächen aufweisen.
Ein Highlight der CD ist direkt mal der Opener „Seht euch an“. Sehr schön gesellschaftskritisch („Ich hab die Schnauze voll von euch, ihr kotzt mich an“). Natürlich ist das nicht neu, muss es aber auch nicht. Das ist gut produziert. Die Gitarre kommt gut rüber. Das Schlagzeug vielleicht ein wenig leise und stumpf aber das fällt kaum ins Gewicht.
Auch „Kein Schritt zurück“ finde ich super und ja, das englischsprachige „Stay away“ ist einfach ein Ohrwurm. Der Gesang passt einfach super und der Track macht Laune.
Auch der zweite englisch Song „Once again“ ist stark.
Ein sehr kritischer Song, und mit der beste auf der Platte, ist „Gift“. Religionskritik, die null peinlich ist („Dein Gold ist Gift, deine Lösung zweite Wahl“) und uns selbst hinterfragen lässt („willst du wirklich ewig leben“).
Etwas langsamer ist „Alt und nicht weißer“. Gut zum Mitsingen.
Die Ballade bekommen wir mit „Ein Stück von dir“ geliefert und ich muss sagen, dass ich den Song OK finde, aber es hätte nicht gestört, wenn er gefehlt hätte.
Als schwächere Stücke empfinde ich „Spiegelbild“ (irgendwie ist es mir ein wenig zu langweilig) und „Frei wir der Wind“. Gerade bei „Frei wie im Wind“ stört mich der „Whooo Whooo“ Part extrem. Auch bei „Es ist Zeit“ muss ich nicht auf die Repeat-Taste drücken.
Mit „Anything“ wird die CD aber super abgeschlossen und ich muss sagen, dass ich mit „Kein Schritt zurück“ eine gelungenes Werk einer Band in der Hand halte, die genau das macht, was auf ihrer Homepage steht: „straighter, melodischer Punkrock, deutsche und englische Texte“ Und das richtig gut.
Für mich gilt: In Zukunft werde ich nicht nur nach der A 40 Ausschau halten, sondern auch schauen, was W15 so macht.
Review von Thorsten
W15 – Frei wie der Wind
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