Dass man ein Album, das „Oi!-Mania“ heißt, nicht unbedingt nüchtern konsumieren sollte, verhindert schon der gesunde Menschenverstand. Bewaffnet mit einem Sixpack Dosenbier, 5.0 versteht sich, startet das erste Machwerk von Vorsicht Stufe, das simpel erst die eigene Existenz besingt und sich für einen Reim auch nicht unbedingt einen Zacken aus der Burgerking-Pappkrone bricht. „Oi!-Mania“ versammelt 17 Stücke, die man nach der Kassierer-Typologie getrost allesamt als „Songs“ abstempelt kann – die Stimme der Sängerin Katja ist nämlich weder lieblich noch rotzig: Schleppend keift sie sich durch szenetypische Fußballhymnen „Bei TeBe“, Tresenbanalitäten „(K)ein Bier vor vier“ und grässliche Nicht-Reime en masse: „Die Brechstange gibt die einen Hieb / zum Wichsen ist es nie zu spät“ und „Vorsicht Stufe, keine Disziplin/ wir trinken immer Bier“…
Spätestens bei „Tag & Nacht“ und „Festivalliebe“ bittet das zwar weich in Bier gebettete, aber dennoch noch wache Hirn: „Oi, oi, oi AUFHÖREN!“
Vorsicht Stufe scheinen den „Oi!-Punksongtextapparat“ frei nach den Blutjungs gefunden zu haben, um dieses Album zusammenzuzimmern: Auf vier der sechs Würfelseiten steht „Saufen“, auf den anderen „Fußball“ und „Ficken“. Und plötzlich, als der Finger schon über der Stopptaste schwebt, ertönt: „Anzeigen sammeln wir wie Falschenpfand“ – Ha! Ein blindes Huhn findet auch mal ein apartes Wortspiel.
Dennoch: Wenn euer Hirn noch nicht komplett durch Alkoholdemenz zerfressen ist, lasst die Finger davon.
Review von Michaela
Vorsicht Stufe – Oi!Mania – CD-Auswahl
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