Toxpack – Zwanzig.Tausend Volt

Toxpack veröffentlichen mit „Zwanzig.Tausend Volt“ ihr neues Album. Es enthält 15 Songs, hat eine Spielzeit von 48 Minuten und erscheint bei Napalm Records.

Toxpack sind eine absolute Institution, gerade was deutschsprachigen Streetcore angeht. Und eben genau das haben sich die Berliner Musiker in den letzten zwanzig Jahren erarbeitet. Genau, zwanzig Jahre Toxpack – und passend dazu gibt es mit „Zwanzig.Tausend Volt“ das zehnte Album auf die Ohren.

Meiner Meinung nach haben sich Toxpack gerade mit den letzten zwei Alben „Kämpfer“ und „Schall & Rausch“ textlich extrem gesteigert. Nicht, dass die Texte sonst schlecht sind, aber die Männer um Frontsau Schulle verbinden oft eine Direktheit mit Gefühlen und extrem guten Melodien. Und das setzt sich auf dem neuen Album fort. Nach einem Intro geht es mit dem Titeltrack und den folgenden Songs „Wecke den Kampfgeist“, „Ozean voll Scheiße“, „Bastarde für alle Zeit“ und „Totgeglaubt, doch neugeboren“ in eine wirklich starke Richtung. „Ozean voll Scheiße“, „Bastarde für alle Zeit“ und „Totgeglaubt, doch neugeboren“ wurden bereits veröffentlicht und zählen für mich mit zu den stärksten Songs des Albums.

Aber auch mit den folgenden Nummern wie „Kopf durch die Wand“, „Zusammen einsam“ und „Letzte Warnung“ sind stark und eben sehr direkt, gleichzeitig Mut machend und aufbauend. Mit „Noch einmal so wie früher“ denkt die Band dann ein weiteres Mal an vergangene Tage – Gänsehaut! Und wenn es den Song „Schweinehund“ auf diesem Album nicht geben würde, hätte ich schwören können, dass ihn Toxpack bestimmt schon einmal auf einem Album gehabt hätten, dem Titel nach zu urteilen – aber ist nicht so und dieser hier geht mal richtig ab und nach vorne.

„Wehe, wenn wir loslassen“, „Nur für dich“ und „Wir kommen wieder irgendwann“ läuten langsam (aber sehr laut) das Ende ein – gerade „Nur für dich“ sorgt dafür, dass ich (nicht das erste Mal) die Repeat-Taste drücke. Eine Nummer, die mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. Mit der traurigen und nachdenklichen Ballade „Himmelwärts“ wird dieses Werk beendet.

Die Texte stammen zum größten Teil von Tommi, die, wie schon erwähnt, klasse sind. Schulles Gesang ist gewohnt rau, aber zugleich super verständlich und sowieso immer erstklassig!

Einen minimalen Punkt muss ich aber abziehen, denn ich höre in keinem Song den obligatorischen Schlachtruf „E.B.S.C.“ – was war da denn los? Oder habe ich ihn überhört?

20 Jahre Toxpack – 10. Studioalbum – 5 Sterne – für mich ein absolutes Highlight in diesem noch frühen Jahr. Starke Musik, erstklassige Songs und herausragende Melodien – alles richtiggemacht. Grüße nach Berlin.

Holt euch die Songs auf CD, Vinyl, Bundle oder EarBook – es lohnt sich.

Review von Florian P.

Dieser Artikel wurde am: 27. Januar 2022 veröffentlicht.

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