Totte, der Tausendsassa.
Nicht nur als Mitglied der Monsters of Liedermaching und als Kolumnenschreiber ist dieser ein Begriff, auch Solomäßig hat er schon einige Projekte am Start gehabt.
Egal ob mit Musik von Muschikoffer oder auf den Soloalben wie „The Rawpower of Erdmännchen“ (kennt noch einer den Song „Türen“? Nein? Na, dann habt ihr was verpasst!) oder auch „Tötet Totte“ hat mich nette Hamburger einige Male zum Lachen gebracht.
Und nun serviert er wieder was Neues. Eine Schallplatte mit acht Songs, die auf zwei Seiten verteilt (wie auch sonst?) eine Spielzeit von lediglich siebzehn Minuten aufweist.
Das klingt nach Krach und Krawall.
Ist es auch – aber nur ein bisschen.
Beschreiben kann man den Output als flotte Liedermachersongs, die mit Stücken wie „Einkaufswagen“ gut ins Ohr gehen.
Das ist schon fast Akustikpunk und macht richtig Spaß. „Er lässt sich von keinem was sagen“ kann man auch auf die folgenden Stücke übertragen.
„Flaschenbohlen“ ist ein schöner Ohrwurm, der eine lustige Geschichte erzählt. Ja auch Sex Drugs und Rock’n’Roll (zumindest Kondome) gibt es in diesem Stück zu hören. Auch gut.
Mehr nach Punk riecht es dann mit „Hasse mal ne Markt“. „Zombie im Markt“ schließt die erste Seite mit einem schönen mitsingkompatiblen Refrain.
Da war tatsächlich viel Supermarkt am Start.
Ja klar, das Konzept ist hier ja schon durch den Plattentitel gegeben.
Auch die zweite Seite beschäftigt sich mit flotten Rhythmen mit den Irrwegen und Abenteuern im Kaufhaus.
„Der Trennermann“ ist ein typischer Totte mit schönem Wortwitz. „Ladendieb“ ist mehr eine kleine Geschichte. Der Song packt mich jetzt weniger. Auch das experimentelle „Kaufkraft gegen Kapital“ braucht seine Zeit.
Mit „Piepsschrankentrauma“ beendet Totte dann das Album und schafft einen gelungenen Ausstieg aus dem Supermarkt.
„Lost in the Supermarkt“ heißt die Scheibe und auch wenn sich alles über den Supermarkt dreht, ist man hier nicht verloren. Fans von akustischer Punkmusik, Comedy und vor allem Liedermacher-Hörer werden ihren Spaß haben.
Ein Konzeptalbum mit mehr Höhen als Tiefen.
Ich bin gespannt, wo sich die Tolstois für ein zweites Album treffen werden. Da kann noch was kommen.
Ich würde mich drauf freuen.
Bisschen kurz, aber lustig.
Review von Thorsten
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