Thundermother – Dirty & Divine

Mit neuer Besetzung und neuem Album Gepäck melden sich die schwedischem Rockröhren von Thundermother zurück. Seit Bandgründung im Jahr 2009 wurden bisher 5 Studioalben veröffentlicht, darunter 2022 mit „Black and Gold“ der vorerst letzte Longplayer in alter Besetzung. Aufgrund diverser Streitigkeiten zwischen Bandchefin Filippa Nässil und Frontsängerin Guernica Mancini wurde dieser kurzerhand gefeuert, mit Linnéa Vikström (Gesang) und Joan Massing (Schlagzeug) wurde das neue Line-Up komplettiert und damit die Wege für neuen, donnernden Rock ‚n‘ Roll geebnet.

 „Dirty & Divine“ heißt die neuste Scheibe, beinhaltet 10 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von etwas mehr als 33 Minuten und wird auf AFM Records veröffentlicht.

Ja, eins muss man den Damen lassen, nach jeder Krise folgt irgendwann auch immer einen Neuanfang und der ist hier auf jeden Fall gelungen. Das Gespür für donnernden Hard-Rock, kernige Gitarren-Riffs und rotzigen Gesang haben die Mädels keineswegs verlernt. 

Auch wenn der Vergleich der weiblichen, schwedischen Version von AC/DC meiner Meinung nach etwas hinkt, Einflüsse sind, ohne jeden Zweifel zu hören, immerhin werden sie von Nässil ja auch als eine ihrer Inspirationsquellen genannt, ist der Gesamtsound doch deutlich komplexer und abwechslungsreicher im Vergleich zu den australischen Hard-Rock Ikonen.

Bluesig, lässig startet der Opener „So Close“, eine klassische Hard-Rock Mid-Tempo Nummer, perfekt um die Power der neue Frontsängerin Vikström in Szene zu setzen. 

„Speaking of the Devil“ markiert für mich das erste Highlight auf dem Album, kommt es mit einem Refrain daher, der mit seiner Hookline einfach nichts anderes zulässt als laut mitzugrölen.  

„Feeling Alright“ drosselt das Tempo etwas und gönnt uns eine kurze Verschnaufpause, perfekt für das nachfolgende „Take The Power“. Hier knallen uns die Donnermütter geballte Energie im sportlichen Up-Tempo um die Ohren, saftige Power-Chords und glühende Soli bringen die Boxen zum Kochen, spätestens jetzt sollte jeder Kritiker vom neuen Line-Up überzeugt sein.

Auch die nachfolgenden Songs wie „Dead or Alive“ oder „Can You Feel It“ können überzeugen und liefern beim Hören genau das, was ordentlichen Hard-Rock ausmacht, druckvoller, voluminöser Sound mit fetten Riffs und hymnenhaften Refrains. 

Selbst mit dem abschließenden „American Adrenaline“ haben Thundermother ihr Pulver längst noch nicht verschossen, Lead – und Rhythmus Gitarre pushen mächtig nach vorne und zelebrieren ein krachendes, dreckiges Rock Brett.

Fazit: 

Hat der Besetzungswechsel der Band geschadet? Keinesfalls, hier wurde abgeliefert, und zwar ohne wirkliche Schwächen. Natürlich wird Innovation hier nicht sonderlich großgeschrieben, aber braucht es das wirklich für ein spaßiges, Laune machendes Rock-Album? Meiner Meinung nach nicht, ich habe mich gut unterhalten gefühlt und hätte mir gerne noch ein paar Songs mehr gewünscht. Hoffentlich bleibt die Formation in dieser Besetzung länger bestehen, so dass wir uns auf weitere Alben und ausgiebige Live-Touren freuen können.     

Review von Florian Goergen.

Dieser Artikel wurde am: 17. Februar 2025 veröffentlicht.

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