Frägt man nach den bekanntesten Genre-Vertretern des Pop-Punkrock wird mit hoher Wahrscheinlichkeit neben Green Day oder Blink 182 auch der Name The Offspring fallen. Seit nunmehr 40 Jahren sind die Jungs aus Orange County im Geschäft und haben mit Millionenfach verkaufter Alben, zahlreicher Hit-Singles und sogar kleineren Filmauftritten einiges vorzuweisen auf der Karriereleiter.
Alben wie „Smash“ oder „Americana“ mit Songs wie „Self Esteem“, „Come out and Play“ oder „Pretty Fly for a White Guy“ sind sicherlich vielen ein Begriff und sind auch heute noch beliebte Party-Smasher oder Tracks auf Punkrock-Playlisten.
Mit „Supercharged“, dem Nachfolger des 2021 erschienen „Let the Bad Times Roll“ wurde im Oktober 2024 ihr elftes Studioalbum veröffentlicht. 10 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von etwas mehr als 32 Minuten haben auf der Scheibe Platz gefunden, für die Veröffentlichung ist das Label Concord Records verantwortlich.
Schnörkellose Powerchords, Texte gespickt mit Zynismus und Humor und allen voran die unverwechselbare Stimme von Frontmann Dexter Holland, das Grundkonzept des typischen Offspring-Sounds funktioniert auch noch nach 40 Jahren und wird im Großen und Ganzen unverändert so durchgezogen.
„Light it up“ oder „The Fall Guy“ liefern genau das, was ich von einem Offspring Song erwarte, ein treibendes Schlagzeug, eingängige Harmonien und die oftmals typischen Gute Laune „Yeah“, „Yeah“ Refrains, schöner Einstieg ins Album, der Lust auf mehr macht.
„Make it All Right“ nimmt das Tempo und die Energie der vorherigen Tracks etwas zurück und wandelt schon fast auf Pop Pfaden, nicht unbedingt mein Geschmack aber sicherlich kein Totalausfall.
„Truth in Fiction“ könnte ebenso einem Bad Religion Album entsprungen sein, das Eingangsriff erinnert mich stark an „Recipe for Hate“ des gleichnamigen 1993er Album.
„Come To Brazil“ 4 Minuten 20 die längste Nummer auf dem Album überrascht mit kleinen Gitarrensoli und einem hymnenartigen Olé, Olé Gesang im Outro. Da werden Erinnerungen an volle Fußballstadien und Fan-Gesänge geweckt.
Den Abschluss des Albums bildet „You Can`t Get There From Here“, eine klassische Offspring Mid-Tempo Nummer, die auf Bewährtes zurückgreift und wenig Raum für Experimente lässt.
Fazit: The Offspring haben sich mit diesem Album sicherlich nicht neu erfunden und sind ihrem Stil treu geblieben. Warum aber auch, blickt man auf ihre Karriere zurück, gibt der Erfolg ihnen recht. Natürlich könnten Kritiker jetzt motzen und sagen, es braucht kein zweites „Americana“ oder Aufgewärmtes früherer Songs. Diese Kritik kann auch auf zig weitere Bands gemünzt werden und tut der Qualität dieses Albums keinen Abbruch. Fans können bedenkenlos zugreifen, Spaß macht die Scheibe beim Hören auf jeden Fall.
Review von Florian Goergen.
0 Kommentare