„Gin, Whiskey, Cognac? – Alles!“ ist ein treffendes Filmzitat, dass mir spontan zu „Crossmaker“ einfällt. Das Ding hier ist quasi eine Rock´n´Roll-Mindmap, wenn auch nicht ganz vollständig!
The Dogs aus Norwegen, die in den letzten sieben Jahren offenbar zehn (inkl. Live-)Alben und eine ganze Reihe an Singles rausgehauen haben, wirken so als hätten sie „ihren Scheiß zusammen“, wie man so schön sagt! Die Songs sind solide produziert und die Instrumentalisten spielen ihre Möbel auch schon länger als zwei Jahre. Gute Elftausend Fans auf Facebook und die nächsten Monate sind mit Gigs nur so vollgestopft – Wow! Der „Crossmaker“ will 2020 offenbar auf die Bühne und genau um die recht vielseitige Musik des Selbigen geht es hier!
Das Ambiente wechselt stetig zwischen brutal und freundlich, man durchschwimmt unter Anderem die Genres Punk, Metal/Hardcore, Noise, Psychobilly und Poprock, sogar der Gesang passt sich dabei entsprechend an und wechselt zwischen klar, rauschend, laut und leise.
Also für jeden Fan der gepflegten Rockmusik, sollte hier mindestens ein Track vorhanden sein, in welchem er sich zumindest annähernd heimisch fühlt. Der erste Track, „Waiting For The Future To Come“, bringt mich dazu, auf ein Skateboard springen zu wollen, so wie es zuletzt nur die Clowns aus Australien geschafft haben – Ähnliche Gesangstechnik und ein ähnliches Brett, ich find´s geil! Des Weiteren ist man hier teilweise gar nicht so weit weg von Bands wie Marilyn Manson oder Murderdolls, aber das macht wohl oftmals der Gesang. Die Soul-Ballade „The Octupus“ hingegen, könnte davon kaum weiter weg sein, ebenso der verwegene Rock-Schunkel-Hit „Make It Hurt Until We Forget„, also wahrhaftig bunt durchgemischt. Alle Songs dauern mindestens drei Minuten, bis auf einen und zwar „Try Harder“ den ich als meinen Favoriten von diesem Album festlege. Dreckiger Synthie und ein definierter Gesang, machen dieses Lied zu einem sehr bekömmlichen Snack für Zwischendurch, ein schön kurzer Punkrock-Faustschlag.
Langweilig wird es jedenfalls nicht mit The Dogs! Ich finde es eigentlich immer begrüßenswert, wenn Bands mit ihrem Namen einigermaßen auf dem Boden bleiben und sich daran halten, dass weniger manchmal mehr sein kann, so wie es eben viele „Artikel-Substantiv“-Bands handhaben. Klar, dass dann irgendwann auch das Wort ´Dog“ an der Reihe war, ich frage mich ob es vielleicht írgendwann so viele Bands gibt, dass alle Wörter eines Tages als Bandnamen schon vergeben sein werden. Den besten Freund des Menschen, haben sich die Norweger jedenfalls reserviert, so meine Einschätzung.
Das Cover ist von der Sorte, die dich erstmal nicht weggucken lässt. Finster und beklemmend: Sechs düstere Typen mit Fackeln, laden zwei Kinder, vielleicht sogar Hänsel und Gretel persönlich, dazu ein den Wald zu betreten. Ob sie dort ein Lebkuchenhaus finden oder doch eher in einem satanischen Ritual geopfert werden, wissen wir nicht, aber einiges deutet auf Letzteres.
Review von Kilian
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