Man muss schon ein Herz für den Humor und Charme der Mannheimer Jungs von The Butcher Sisters (TBS) haben, um sich auf ihr neues Album „Das Weiße Album“ einzulassen. Die fünf Musiker, bekannt für ihre Mischung aus bodenständigem Humor, ansteckender Energie und dem typischen „Wir sind wie du“-Vibe, setzen auf diesem Werk genau das fort, was sie seit ihrer Entstehung zu einem echten Phänomen gemacht hat.
Metal trifft auf gute Laune
TBS sind zurück und präsentieren mit ihrem neuen Album ein musikalisches Abenteuer, das zwischen Witz, Sarkasmus und jeder Menge Kreativität schwankt. Sie gehören zu den unkonventionelleren Bands, die sich derzeit in der deutschen Musiklandschaft etablieren.
Wer die Jungs bereits kennt, wird auch mit dem neuen Album viel Spaß haben, denn sie setzen noch einen drauf, wenn es um Überraschungen und Texte zum „Mitgröhlen“ geht. Songs wie „Bierdurst“ mit Mehnersmoos, „Barsch“ oder „Freitag“ mit Alligatoah sind Ohrwürmer, die definitiv Lust auf mehr machen. Sie bleiben im Kopf – und das im Handumdrehen. Musikalisch bleibt die Band ihrem bewährten Stil treu, hat jedoch an den Feinheiten gefeilt. Die raueren Growl- und Metalcore-Elemente sind noch dynamischer, die Produktion ist klarer und präziser. Gleichzeitig wird der Sound bunter: Synthesizer, elektronische Beats, Pop-Sounds und sogar Schlager-Einflüsse finden ihren Platz, sodass man sich manchmal fragt: „Ist das noch Metal oder schon Ballermann?“ Wer sich mit den verrückten Texten, der genreübergreifenden Mischung und dem ironischen Unterton anfreunden kann, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.
Was das Album zusätzlich einzigartig macht, sind die zahlreichen Features mit Künstlern wie Alligatoah, den 257ers, Mehnersmoos, der King Nugget Gang und Equilibrium. Diese Kollaborationen zeigen die Vielseitigkeit der Band und wie gut sie sich in verschiedene musikalische Stile einfügt. Die gemeinsamen Songs bieten spannende Kontraste und machen das Album noch abwechslungsreicher, während sie den Facettenreichtum von TBS unterstreichen.
Authentizität und Lebensfreude
The Butcher Sisters selbst beschreiben ihr Album als Spiegelbild der Sehnsüchte und Gefühle der Menschen. Ihre einfache, aber unglaublich wirkungsvolle Botschaft lautet: „Niemand hat Bock auf Arbeit, deshalb sind wir Musiker geworden – da ist jeder Tag Wochenende!“ Diese humorvolle Aussage trifft direkt ins Herz. Und wer die Jungs schon einmal live erlebt hat, weiß, dass dieser Spirit auch auf der Bühne genauso rüberkommt wie in ihren Studioaufnahmen: ungezwungen, mit einer Portion Lockerheit und stets einem Lächeln auf den Lippen.
„Sonnenbrille auf, ein kühles Blondes in den Sand gestellt“ – wer sich nach solchen Momenten sehnt, wird auf diesem Album fündig.
Fazit: Mit „Das Weiße Album“ liefern The Butcher Sisters genau das ab, was sie ihren Fans versprechen: einen Moment der Leichtigkeit und Lebensfreude, der den Wunsch nach dem Wochenende widerspiegelt und mit ansteckender Energie verführt. Einziger Kritikpunkt: Das Album verliert gegen Ende etwas an Spannung – die Songs klingen dann zunehmend ähnlich. Allerdings hat jedes Album seine „Filler“-Momente, und man sollte nicht ausschließlich einzigartige Lieder erwarten.
Für all diejenigen, die sich nach unbeschwerten Sommermomenten und einer gehörigen Portion Humor (und Bier) sehnen, ist dieses Album der perfekte Soundtrack. TBS bleibt eine Band, die das Gewöhnliche in etwas ganz Besonderes verwandelt – mit Herz, Humor und einem klaren Bekenntnis zum authentischen Leben.
Wer sich von dem Album noch nicht überzeugen lassen konnte, sollte unbedingt die TBS-Album-Release-Tour im Januar und Februar 2025 besuchen – die größte Party des Jahres wartet!
Review von Elena Klenk
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