The Blackwhitecolorful – Live to tell the Tale

„Wir sind Seefahrer, reisen durch die dunkelste Nacht und tauchen in die tiefsten Ozeane. Was uns bindet, ist die Einheit, was uns antreibt, ist Dringlichkeit und zu diesem Zeitpunkt sind wir auf der Suche nach Reinheit…“

Mit diesen Worten beschreiben The Blackwhitecolorful aus Köln ihre musikalische Reise, eine Tour zu den entlegensten Orten der Welt, fern von ihren Häusern, ein Trip durch Stille und Sturm.

Musikalisch gesehen, bewegt sich das Quartett mit einem Mix aus Alternative Rock, gespickt mit Teilen aus Post-Rock und Post-Hardcore.

Mit „Live to tell the Tale“ ist nun, nach der selbstbetitelten EP aus dem Jahr 2014, das erste vollwertige Album erschienen, welches die Hörer mit 12 Songs auf eine 42ig Minuten lange Reise entführt.

Ja, was kann ich über das Album sagen. Grundsätzlich habe ich schon deutlich schlechtere Sachen gehört, aber so richtig zünden will das ganze bei mir jetzt auch nicht wirklich.

Konnte der Opener „About Departure“ mit ordentlich Gitarre im Refrain und den geschickt eingesetzten und nicht zu dominierenden Synthi-Klängen noch eine gewisse Erwartungs-haltung bei mir wecken, fällt diese leider mit den nächsten Songs schon wieder bergab.

Auch nach mehrmaligem Repeat, Songs wie „Pathfinder“ oder „Ahab“ wollen sich einfach nicht in meinem Gehörgang einfinden, es fehlt mir der gewisse AHA-Effekt, um zu sagen: „wow, coole Songs“… Speziell „Ahab“, eine rein instrumentale Nummer, mit einer durch Elektro-Klängen getragenen Melodie wirkt auf mich sehr sperrig und wenig zugänglich…eigentlich schade, nach dem guten Opener.

Schon wieder mehr überzeugen konnten mich Nummer wie „Mind and Matter“ oder „Open Arms“, beide Songs gehen schön nach vorne und machen auch nach mehrmaligem Hören ordentlich Laune.

Den Abschluss des Albums bildet der Track „Horatio“, ebenfalls eine instrumentale Nummer. Kein schlechter Song, aber auch hier fehlt mir das gewisse Etwas. Das Ganze plättschert mehr oder weniger so dahin, ohne dass sich bei mir irgendein Gefühl regen würde.

Fazit: Ein durchaus zwiespältiges Album… Sind Produktion, Instrumentierung und auch die gesangliche Leistung durchaus auf einem guten, bis hohen Level, will sich das Ganze aber aus meiner Sicht nicht zu einem wohligen Gesamtbild fügen. Speziell im Songwriting fehlen mir einfach gewisse Finessen, die mich zu einem erneuten Hören der Platte bewegen würde…

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 9. September 2020 veröffentlicht.

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