Das zweite Album von Spiritbox, „Tsunami Sea“, ist eine stürmische Verbindung aus Ehrgeiz und Widersprüchen, die mit ihrer Mischung aus aggressivem Metalcore, elektronischen Experimenten und zutiefst persönlichen Texten daherkommt. Inspiriert von der einsamen Landschaft von Vancouver Island und Themen bezüglich psychischer Gesundheit spinnt das Album eine Geschichte aus emotionaler Turbulenzen, die von Courtney LaPlantes eindringlicher Vocals und der technischen Finesse der Band getragen wird.
Mit „Tsunami Sea“ werden uns 11 druckfrische Songs geliefert, die eine dynamische Achterbahn mit sich bringen. Wobei die aus meiner Sicht härtesten Songs auch die stärksten sind. Tracks wie „Soft Spine“ und „No Loss, No Love“ bieten knüppelharte Breakdowns und reichlich Aggression, mit den gewohnten Growls der Frontsängerin. „A Haven With Two Faces“ erweist sich meiner Ansicht nach als einer der Höhepunkte des Albums und verbindet melodische Tiefe, clean Vokals und einen richtig heavy Mainpart. Daneben geht es etwas eingängiger zu bei „Perfect Soul“ und dem Titeltrack „Tsunami Sea“, der etwas an „Eternal Blue“ von der letzten Platte erinnert. Hier schwingt eine gute Balance aus Metal and Pop-Elementen mit.
Einziger Wermutstropfen: Für mein Empfinden etwas kontrovers und arg „mainstreamig“ ist „Crystal Roses“. Der Track klingt etwas überproduziert und erinnert sehr stark an einen Popsong. Irgendwie passt er auch nicht so ganz in das restliche Albumkonzept, das von dem Aufbau eines Spannungsbogens und einer Tiefe lebt.
Abschließende Worte zu Tsunami Sea? Nun, in vielerlei Hinsicht ist es genau das, was ich erwartet hatte: Eternal Blue, nur etwas schärfer. Genau das war es im Grunde auch, aber weniger einprägsam. Und die etwas unbeholfenen Versuche, da mehr Mainstream reinzubringen, wirkten etwas gewöhnungsbedürftig und aus meiner Sicht auch unnötig. Insgesamt hat die neue Scheibe definitiv ihre Momente – mein Highlight ist „Soft Spine“, aber es gibt praktisch nichts wirklich Neues hier.
Tracklist:
Deep End
Fata Morgana
Black Rainbow
Perfect Soul
Keep Sweet
Soft Spine
Tsunami Sea
A Haven With Two Faces
No Loss, No Love
Crystal Roses
Ride The Wave
Review von Marco Liske
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