Slime – Hier und Jetzt

SLIME sind zurück. Die Punk-Institution aus Hamburg – im „Hier und Jetzt“. Als ich diese CD bekam, fragte ich mich einen Moment, ob ich dieses Review wirklich objektiv schreiben kann. Ein Review einer SLIME CD!!! SLIME …der Band…? SLIME…der Legende…?

Oder einfach einer legendäreren Band? Ich jedenfalls habe unzählbar oft die legendäre „Schweineherbst“ gehört und auch noch heute (über 20 Jahre nach der Veröffentlichung) finde ich, dass „Der Regen zog im Westen auf“ einer der Platten-Anfänge überhaupt ist/war.

OK, nachdem sich die Band in der Besetzung verändert hat – aber nur MIMMInal ? (bis auf Dirk sind auch alle bei den MIMMI’s aktiv) – und ich die „Sich fügen heißt Lügen“-CD etwas schlechter fand, werde ich nun mal die Sache objektiv betrachten.

Doch schon nach den ersten Songs merke ich: Das wird jetzt verdammt schwierig mit der Objektivität. Mit dem Opener „Unsere Lieder“ bringt es Dirk, genau wie bei der „Schweineherbst“, direkt im ersten Satz der CD auf den Punkt. „Ich hätte lieber Unrecht“ tönt es aus den Boxen und jetzt muss ich die Anlage ein kleines Stück lauter aufdrehen.

Ich frage mich: Wie weit geht der Regler eigentlich nach rechts!? Mit den Songs „Brandstifter“ und der Vorab-Single „Sie wollen wieder schießen dürfen“ folgen typische SLIME-Kracher. Auch „Die Banalität des Bösen“ zeigt, dass die Band nichts verlernt hat und immer noch wichtig (oder sogar noch wichtiger) ist.

Slime – Unsere Lieder

Mit „Patrioten“ weichen die Jungs (und das Mädel) etwas vom Gewohnten ab, denn hier kommt der Hamburger Rapper SWISS mit Rap-Parts zum Einsatz. Doch das klingt hier (und jetzt) weder aufgesetzt noch wirkt es fremd. Es folgt die erste Verschnaufpause mit dem Titel-Track „Hier und jetzt“. Aber lediglich in der Melodie ist dieser Song langsamer. Die Message stimmt, denn noch immer sind „Fünf Finger eine Faust“. Da gibt es nichts zu deuteln.

Ab jetzt folgen einige typische SLIME Nummern, die alle durchaus Relevanz besitzen. Herausnehmen möchte ich an dieser Stelle „Let’s get united“ (mit Enrico von den Los Fastidios und Paul von den Wakes aus Schottland) und das geniale „Ich kann die Elbe nicht mehr sehn“. Mehr geht nicht!

Das folgende „Bekenntnis zu einem Paradoxon“ ist für mich etwas schwächer jedoch fangen sich SLIME souverän mit „Schöne neue Welt“ ein, bevor sie die Platte mit „Für alle Zeit“ würdig beenden. Ich habe mittlerweile festgestellt, dass ich beim Hören mehrfach die Anlage lauter gedreht habe und frage mich, ob mein Nachbar die CD auch so gut findet!?

Selbst wenn ich ihn (hier und) jetzt rufen würde, könnte (und wollte) er mich wohl nicht hören und eigentlich ist mir das auch egal, denn in Einem bin ich mir sicher: Spätestens morgen darf er sich die Songs erneut anhören!

Und so bin am Ende des Reviews und ich stelle fest: Ja, ich war objektiv – Nur mein Lautstärkeregler scheinbar nicht. Ich drehe ihn jetzt wieder runter und hoffe, dass er sich bis morgen erholt hat…

Ich schaue auf die CD und mit einem Nicken stelle ich fest, dass SLIME angekommen sind. Angekommen im „Hier und Jetzt“! Alles in allem überwiegen die tollen Songs und ich ordne die CD ganz knapp hinter der Schweineherbst ein und vergebe deshalb (aus Gründen der Objektivität) beinahe die Maximalpunktzahl! Weiter so, SLIME!

Review von Thorsten

Slime – Die Geschichte des Andreas T.

Dieser Artikel wurde am: 2. März 2018 veröffentlicht.

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