Endlich wieder Selig dachte ich mir, als das neue Album angekündigt wurde.
Leider wurde „Myriaden“ verschoben, doch dauert es nur noch wenige Tage, bis das neue Album am Start ist.
Sehr froh war, ich dass ich hier früh reinhören durfte.
Selig begleiten viele von uns ganz lange schon.
Die erste, selbstbetitelte Platte ist mittlerweile legendär und nachdem zwei weitere Scheiben veröffentlicht wurden – und sich die Jungs kurz aufgelöst hatten – kamen sie auch mit guten (wenn auch radiotauglicheren) CDs zurück. Nicht jedes Album hatte mich so gefesselt wie damals das Debüt, aber trotzdem höre ich den Jungs um Jan Plewka gerne zu.
So war ich gespannt auf „Myriaden“.
Schon die Presse-Info macht Lust auf das Album. Zwei Jahre haben die Jungs Songs geschrieben. Ganze 96 Songs (wäre sicher auch eine geile Doppel-CD geworden) und dabei ein Album auf den Markt gebracht, das sowohl Erwartungen befriedigt als auch erschreckt und aneckt.
Nicht jeder wird die Auskopplung vom „Spacetaxi“ mögen. Das Teil ist tanzbar und kann die Tanzflächen in den Clubs füllen. Vielleicht aber nicht die Playlists von Selig-Fans.
Ich finde das Ding OK. Nicht typisch Selig, aber irgendwie waren Jan und seine Männer doch immer schon anders.
Sie können aber auch ganz wie man es erwartet.
Der Opener „Süßer Vogel“ erinnert mich stark an die „Hier“-Zeit, auch wenn er etwas mehr Pop – und Chanson – Charakter hat.
Apropos alte Zeit und erste Platten. Wer „So lang gewartet“ hört, denkt ebenso an „Ohne Dich“, denn auch dieses Stück hier ist ein starker Lovesong.
In den Texten waren Selig eh schon immer stark und so beindrucken sie uns auch mit der „Gestalt“ in dem atmosphärischen Stück „Angesicht zu Angesicht“.
Erwähnen sollte man sicher auch das Titelstück.
„Myriaden“ ist ein typisches Selig-Stück. Jan Plewkas Stimme, ein Text, der einen gefangen nimmt und einer Melodie, die sich einfach im Ohr festsetzt. So schaffen es Selig an vielen Stellen uns zu überzeugen und gefangen zu nehmen.
Das Album ist sehr vielfältig und biegt schließlich mit „Du“ auf die Zielgerade ein.
Wie man sich schon denken kann, schalten Selig hier ganz langsam runter und bringen das Album sicher nach Hause. „Denn am Ende der Geschichte bist du alles für mich“ ist der letzte Satz, den Jan singt. Tatsächlich ein Guter und auch passend zum Werk.
Ein Album, dass der Band sicher viel bedeutet. Nach 26 Jahren gingen sie ins selbe Tonstudio wie beim Debüt und schaffen es (wieder einmal) ein beachtliches Werk abzuliefern.
Die ersten Alben finde ich alle super. Das letzte hatte mich nicht so gefesselt, aber „Myriaden“ hat wieder ganz viel Selig-Feeling.
Sehr vielfältig im Sound, gute Texte und eine Band, bei der man merkt, dass sie einfach Bock auf das haben was sie schon sehr lange sehr gut machen.
Das letzte Album hatte mich enttäuscht, doch „Myriaden“ werde ich ganz nahe zu den Klassikern stellen.
Nicht davor, aber ganz nah dran.
Danke, Selig!
Bis hoffentlich bald auf Tour.
Review von Thorsten
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