Scarlet Anger – Freak Show

Durch das weit aufgerissene Clownsmaul führt der Zeremonienmeister seine Kreaturen in die Manege: Bereits beim Blick auf das Artwork zu Scarlet Angers neuem Album „Freak Show“ wird Stil und Thematik der zehn Thrashkracher klar.

Der Opener „The Awakening of the Elder God“ breitet die anschwellende Gitarre ausladenende Riffs aus, so dass man die Tentakeln von Lovecrafts Cthulhu bereits zu spüren meint. Wie das Cover präsentieren Scarlet Anger durch das schäbige Clownsgrinsen – ein Motiv, das sich durch alle Cover-Artsworks zieht – ihre eigene Version trashiger 80s-Horrorcomics. Düsteres Schallplattenknacken rahmt in „The Haunted Place“ Stimmen aus der Gruft, die im krassen Kontrast zu den überdrehten Gitarren eines an „Flash Gordon“ erinnernden Soundtracks stehen. Auch die übrigen Songs sind musikalisch klar inspiriert vom Glam der 80er und bilden eine Melange aus trashiger Geisterbahnatmosphäre, grellen Riffs a la Knight Rider und klassischen Thrashmelodien gespickt mit allerhand popkulturellen Verweisen: „Insidious Invader“ ruft sofort den Haunted-House-Horrorstreifen „Insidious“ in Erinneurng  und die bereits erwähnten Stimmen aus der Gruft könnten genauso gut aus Rob Zombies‘ „House of the 1000 Corpses“ schallen. Mit dem melodiöseren Ansatz gehen Scarlet Anger neue Wege, was die Songs zugänglicher macht.

Der rauhe Charme der Vorgängeralben bleibt bei „Freak Show“ manchmal auf der Strecke, der Spaß beim hören aber keineswegs.

Review von Michaela

Scarlet Anger – Freak Show (Album Teaser)

Dieser Artikel wurde am: 16. Juli 2016 veröffentlicht.

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