Wo sind die Skatepunk-Nerds, die bereits alle Songs von Pennywise, Lagwagon und The Offspring auswendig kennen? Für diejenigen kann es eigentlich nahtlos mit Saturday’s Heroes weitergehen. Englischsprachiger, melodischer Pop-Punk aus Schweden der kein typisches Element dessen vermissen lässt. Knackige Riffs und Intros, schnell aber nicht zu schnell gespielte Punkrock-Chansons, hier und da ein paar Chöre im Hintergrund und insgesamt die perfekte Ergänzung für die Playlist die man beim Skaten auf dem Schulhof laufen lässt. Wäre dieses Album im Jahre 1999 erschienen, wo es vom Ambiente her auch perfekt hereingepasst hätte, hätte ein Song wie Outrage oder Long Road Ahead sicher gute Chancen gehabt, auf dem Soundtrack von einem „Tony Hawk’s Pro Skater“-Videospiel zu landen. 

Das bedeutet aber nicht dass die Musik altbacken wirkt. Diese Art von Punk ist in der heutigen Zeit wieder ganz vorne mit dabei. Die 90er-Jahre-Welle ist im vollen Gange und auch wenn es Saturday’s Heroes schon seit etwa 2009 gibt, passt das gut und modern produzierte Album mit dem komischen Titel (Was zum Geier hat das Wort „Wanderlust“ hier verloren?) gut ins Jahr 2023 hinein. 

Den naheliegensten Vergleich, alleine wegen dem Herkunftsland Schweden, würde ich zu Millencolin ziehen. Wenn es da nicht ohnehin schon Konzerte gegeben hat, bei denen zusammen aufgetreten wurde, könnte ich mir gut vorstellen dass sich die noch relativ jung aussehenden Saturday’s Heroes eines Tages in die Fußstapfen ihrer Großmeister begeben. Es ist der gleiche Spirit, die gleiche Szene und die gleich Art von Musik. Wer sowas mag, ist hier genau an der richtigen Adresse. Das Album beinhaltet 10 Tracks und bietet einen angenehmen Hörfluss, den man in welcher Lebenssituation auch immer, einfach mal mitnehmen kann. 

Review von Kilian.