Manege frei für SALTATIO MORTIS, die mit „Zirkus Zeitgeist“ Album Nummer Zehn veröffentlichen und zeitgleich ihr 15-jähriges Bandbestehen feiern.
Musikalisch knüpfen die Mittelalterrocker damit nahtlos an den Vorgänger „Das Schwarze Einmaleins“ an und bieten ihren Hörern feinste Mittelalter-Rock-Hymnen, kombiniert mit flotten Punkklängen. Die Songs sind einschlägig und haben, wenn nicht gleich beim ersten, dann aber bestimmt beim zweiten oder dritten Hören, allesamt Ohrwurmpotential. Denn obwohl der Musikstil der Band sich konsequent wie ein roter Faden durch das Album zieht, sind die einzelnen Songs sehr abwechslungsreich und spannend. Inhaltlich beziehen sich SALTATIO MORTIS auf zeitgenössische Themen mit zum Teil sozialkritischem Kontext, dies aber keineswegs plump, sondern sehr sympathisch, euphorisch und mit viel Wortwitz, wobei die Band deutlich klarer Stellung bezieht als in ihren Anfängen und sich nicht mehr hinter Wortspielen und Metaphern versteckt, sondern allen klar vor den Latz knallt, wofür sie einstehen. Nationalismus wird verurteilt, ebenso wie deutsche Engstirnigkeit und Grisgrämigkeit.
Wen das Album nicht mehr so sehr vom Hocker reißen wird, sind die Fans der klassischen Mittelaltermusik, denn aus diesem Genre sind die Mannheimer längst herausgewachsen, die Dudelsackklänge werden immer öfter von modernen Punk und Rock abgelöst. Für alle anderen gilt: einfach mal reinhören!
Review von Stefanie
Saltatio Mortis – Wo sind die Clowns?
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