Relinquished – Addictivities Part 1

Kein trauriges und beklemmendes Gefühl!

Vorab: RELINQUISHED aus Österreich, haben sich im Jahr 2004 gegründet und werfen nun ihr drittes Album „Addictivities Part 1“ auf den Markt. Die Musik beschreibe ich mal als Progressiv Black/Death Metal. Beim Hören des Albums habe ich leider den Eindruck, dass die Band noch nicht so ganz weiß, wo sie eigentlich hin möchte. Aber der Reihe nach.

„Addictivities Part 1“ so heißt die neue Langrille und ist eigentlich recht atmosphärisch. Hits sind beim Album irgendwie nicht wirklich auszumachen, was bei dieser Art von Musik auch nicht wichtig ist. Solche Alben muss man komplett hören und als Ganzes/als Einheit sehen. So bin ich auch an die Österreicher rangegangen. Den Anfang des Albums macht „Expectations“. Dieser sticht mit seinen Post-Rock Einflüssen ein wenig heraus und gefällt mir daher noch am besten. Danach paaren die Österreicher Blastbeats Knüppeleien mit melancholisch schweren Melodien und hauen hier und da rotzige Riffs raus. Perfekter Song dazu ist. Dieser fasst alle Facetten der Band gut zusammen und wurde wohl gerade deshalb als Videotrack gewählt (Link siehe unten). Diese kleinen Melodien kommen zumeist immer dann vor, wenn auf die Bremse getreten wird. Das verschafft den Songs zwar eine kleine Atmungspause und bietet auch sehr viel Raum für Emotionen. Leider verpuffen diese Melancholie Parts bei mir völlig, so dass ich z.B. nicht in alte Erinnerungen schwelge und in mir kein trauriges und beklemmendes Gefühl aufkommen will. Die Songs schaffen es kaum, emotionale Aha-Effekte zu vermitteln, obwohl sie irgendwie welche haben, komisch und schade. Der Soundeffekt beim Song „Pulse“, erinnert mich eher an einem Alarm der nervt, auch wenn die Band das wohl passendend zum Song fand.

Fazit: Alle Tracks ziehen sich teilweise echt wie Gummi. Die Laut,- und Leise-Dynamik ist nicht schlecht, aber auf Dauer langweilt mich das ein wenig. Wenn Songs vom Flüstergesang ausbrechen und die Black Metal Growls beginnen ist das zwar nett, aber auch nichts Besonderes. Das können andere Genre-Vertreter besser und dann mit mehr Tiefe. Schade, denn technisch sind RELINQUISHED richtig gut aufgestellt und haben mit „Addictivities Part 1“  ein weiteres Konzeptalbum (Geschichte eines fiktiven Drogenabhängigen) kreiert, was ich immer total gut und interessant finde. Der Gesang, gerade in den Flüsterparts, will bei mir nicht richtig greifen. Da fehlt mir etwas. Emotionen können auch anderweitig erzeugt werden. Vielleicht statt eines Flüstern doch lieber quälend mehr schreien, gar clean singen oder eine tolle Hookline? Hier sollten RELINQUISHED unbedingt dran arbeiten. Wenn dann der zweite Teil von „Addictivities Part 1“ folgt, bin ich mir sicher, dann gibt es auch mehr Punkte. Fans von AMENRA, TIAMAT, NAILED TO OBSCURITY oder DOWNFALL OF GAIA sollten mal ein Ohr riskieren.

Review von Maat

Relinquished – Avalanche of Impressions

Dieser Artikel wurde am: 3. Juli 2019 veröffentlicht.

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