Propaganda Network – Panik

Hui, was haben wir denn hier? Eine Band die dieser Tage ihr drittes Album veröffentlicht. Das Besondere dabei: Die ersten beiden Alben sind von 2007 und 2009. 

Sowas ist natürlich immer interessant. Nicht etwa weil uns persönliche/private Gründe oder die interne Organisation brennend interessieren würden, sondern weil es sich musikalisch-zeitgeistlich gesehen einfach um eine sehr andere Zeit handelt, als eben das heutige Anno 2023. Da tut sich direkt die Frage auf: Gibt es gravierende Unterschiede zu den Alben die nun weit über 10 Jahre alt sind?

Die Fans werden es wissen – ich leider nicht, da ich die Band bisher nicht kannte. Schnell mal ein wenig bei Spotify die alten Sachen durchgeklickt und festgestellt: Nö! Das hier war schon immer das, was es auch heute ist. Und zwar energiegeladene Punkmusik in deutscher Sprache vorgetragen. Die Riffs knallen rein, das Getrümmer weckt einen auf und der Gesang hat Bock seine Grenzen auszutesten. Das Ganze schwimmt irgendwo zwischen klassichem Deutschpunk, Screamo und Hardcore-Punk. Propganda Network aus Meppen sind offenbar zurück und nun stellt sich die Frage ob sie dieses Mal gekommen sind um zu bleiben. Die Antwort darauf scheint zu einem „Ja“ zu tendieren. Die Band macht auf Social Media ordentlich Wirbel um ihr neues Machwerk, das Ding erscheint „zeitgemäß“ auch auf Schallplatte und Kassette und ein paar Konzert-Termine sind ebenfalls vorhanden. 

Insgesamt ist die Punkrock-Ästhetik nicht zu verkennen. Im Gegenteil: Die ersten beiden Alben heißten Parole, Parole, Parole! und Antievolution. Das neueste Album heißt Panik und besticht den Hörer mit Sontiteln wie Sie können sich nur sicher sein, Die Menschen oder Blutheulen. Alle Nummern – auch die mit humoröseren Titeln wie Salzgurkennase, Pudel oder Lurch – sind entweder im Sinne des Hardcore oder auch des einigermaßen melodiösen Punkrocks absolut brachiales Liedgut dass sich gut und gerne eine Playlist mit Pascow, Fahnenflucht oder Fresse teilen könnte, da man textlich und handwerklich hier in einer ähnlichen Liga spielt. Es gibt binnen 13 Songs keine Balladen, keine Genre-Ausflüge und keine irrwitzigen sonstigen Experimente und das scheint hier genau das Richtige zu sein. Die Abwechslung wird hier durch verschiedene Melodien und gut ausgewogene Song-Strukturen gewährleistet. Das ganze Ding ballert durch und ist deswegen womöglich eher für die wilde WG-Party geeignet als für die Hintergrundbeschallung beim Wohnungsputz (Wobei, warum eigentlich nicht?).

Was mich persönlich angeht, handelt es sich bei dieser Band um eine höchst interessante Neuentdeckung, und das obwohl es sich beim besten Willen um keine neue Band handelt. Es macht Spaß!

Review von Kilian.

Dieser Artikel wurde am: 7. November 2023 veröffentlicht.

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