Von der Punkband zum Soloprojekt.
Dafür gibt es einige Beispiele.
Oftmals mit akustischem Hintergrund oder einem Stilwechsel.
Aber nicht immer.
Philipp Philippsen ist der Sänger von Nichts für Ungut.
Gerade hat dieser ein Solo-Album auf den Markt gebracht, das zehn Nummern in einer Spielzeit von knapp 36 Minuten beinhaltet und die Philipp Philippsen vielleicht ein klein wenig persönlicher darstellen als bei den Stücken, die er mit seiner Band veröffentlicht.
Das Album, das auf den schönen Namen „Zeitreise“ hört, ist ein kleines Rock-Juwel, dass nach Philipps Aussage als „volles Programm aber etwas Balladen-lastiger“ zu sehen ist.
Diese Aussage können wir getrost unterstreichen.
Insgesamt wirken die Songs frisch, mal lustig, mal ernst und bestechen sowohl durch Melodie, Texte aber auch durch die Produktion von Amadeus Sektas.
Philipp Philippsen singt über „Narben“, das „Niemandsland“, den Frieden (im Song „Heute Morgen war Frieden“ oder auch über die schöne Kneipenkultur, der er mit dem Song „Savanne“ eine kleine Liebeserklärung schreibt. Der Song „Savanne“ gehört für mich auch zu den Anspieltipps des Albums. Im Refrain des rockenden Songs hören wir den „Ene meine Miste Kiste, es rappelt in der Kiste“-Part, der die lokalen Bands aber auch die Kult-Kneipe an sich hochleben lässt. Eine coole, rockige Nummer, die man beim zweiten Mal mitsingen kann. Und die Bands, die Philipp hier erwähnt, werden sich sicher freuen. Wie Philipp klingt, wenn er denn einen Gang runterschaltet, hören wir im Song „Zeitreise“. Philipp kehrt mit diesem Stück das Innere nach außen. „Die Welt und wir gegen den Rest“ läutet einen richtig guten Song ein.
Ja, sowohl mit Vollgas aber auch nachdenklich funktioniert diese Platte.
Eine richtig krasse Nummer ist „Scherben bringen einen Scheiss“. Man erwischt sich hier, wie man völlig abgelenkt ist von dem, was man gerade tun wollte und dem Song zuhört. Ein echter Ohrwurm, der auch live abgefeiert werden wird. Unterstützt wird diese Mid-Tempo-Granate dann noch von einem starken Gitarrensolo. Was will man mehr?
Ich könnte hier noch viele Nummern beschreiben.
Eigentlich vergeht diese Veröffentlichung wie im Flug.
Ich persönlich werde wohl am ehesten bei den oben erwähnten Stücken aber auch bei dem wichtigen „Heute morgen war Frieden“ oder dem politischen „Aus der Mitte“ („… bei Hitler brennt noch Licht, … nein da machen wir nicht mit …“ den Repeat-Knopf drücken.
Was will man hier noch zusammenfassend sagen?
Früher hätte ich geschrieben, dass dies ein Kauf-Tipp ist für alle, die auf starke deutschsprachige Rockmusik stehen.
Heute gebe ich gerne den Tipp, bei Spotify reinzuhören und bei Philipp Philippsen vorbeizuschauen. (https://www.facebook.com/philippsenrockt/?_rdr)
Und da ich dann doch noch ein Kind von früher bin, schreibe ich trotzdem, dass man sich diese CD gerne kaufen darf 😊.
Wer weiß, vielleicht ist die Erstauflage ja bald in Sammlerkreisen sehr gefragt.
Ganz so abwegig ist das nicht.
Danke an Philipp Philippsen für diese starke Veröffentlichung.
Review von Thorsten.
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