Patricia Vonne – Rattle My Cage

Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte Patricia Vonne ein Album, das wir Euch nicht vorenthalten wollen. Die in Texas geborene Singer/Songwriterin vereint auf „Rattle My Cage“ alle Einflüsse, die ihre Heimatstadt San Antonio zu bieten hat. So trifft handgemachte, rockige Gitarrenmusik auf indigene Einflüsse, bei denen man sich nicht unangenehm in Desperado-Atmosphäre (Nein, ich meine den Film, nicht das Getränk… obwohl letzteres sicherlich auch gut zu diesem Album zu genießen wäre) versetzt fühlt.

Direkt mit dem Opener und gleichnamigen Titeltrack des Albums macht Vonne klar, dass sie die Messlatte hierbei ziemlich hoch gehängt hat. Rauchiger, tiefer Gesang trifft auf rockige Melodien. Das folgende klagende „Dark Mile“ zeigt wiederum die Bandbreite über die Patricia Vonnes Stimme verfügt, wenn sie sich bei der Textzeile „loving you was all that I could do…“ in schwindelnde Höhen vorkämpft. „Ravenge my heart“ überzeugt durch seinen Chorus, der sofort im Ohr hängen bleibt. Starke Gitarrensoli treffen hier auf eine eingängige Melodie und einen Gesang, der facettenreicher kaum sein könnte. Mein persönlicher Anspieltipp für Euch auf diesem Album. „Que Maraville“ zeigt nun wieder eine völlig andere Facette von Vonne. Bei spanischem Gesang und dem Einsatz eines Streicheinstruments, fühlt man sich an einen warmen Sommerabend am Meer versetzt. Diese ruhige Nummer entfaltet eine lockere Stimmung.

Bevor das Album mit „This cat’s in the doghouse“ einen Abstecher in Richtung Rockabilly macht. Patricia Vonnes Stimme trägt hier über Piano, Saxophone und co. Ein Song, der angenehm rockt und sicherlich auch auf der Tanzfläche zu überzeugen weiß. Auch wenn ich Abwechslung und „This cat’s in the doghouse“ durchaus gekonnt ist mag, sticht er mir persönlich hier stilistisch jedoch zu sehr raus. Diese Nummer verwirrt im Gesamtkonzept des Albums eher…

Mit „Bitter need“ folgt nun eine Ballade. Musikalisch reduziert und durch Piano begleitet zeigt Vonne hier vor allem, was ihre Stimme in den höheren Tonlagen zu bieten hat. Mit „Dulce Refugio“ geht es dann wieder in die Gefilde, die mich auf diesem Album am meisten überzeugen. Mexikanisch beeinflusstes Gitarrenspiel, zudem sich hier sogar Kastanietten gesellen und spanischer Gesang, der zwischen anklagendem Säuseln und drohender druckvoller Kraft wechselt. „Paris Trance“ entführt den geneigten Hörer dann auf eine Reise, die gekonnt irgendwo zwischen Musical, Chanson und Rockabilly schwangt. Das ruhigere „Tequileros“ und das instrumental gehaltene „Mexicali de Chispa“ bestechen dann wiederum durch indigen beeinflusste Melodien.

Mein Fazit: Patricia Vonne hat mit „Rattle my cage“ ein starkes Album abgeliefert. Die Ausreißer im Album „This cat’s in the doghouse“ und „Paris Trance“ hätte ich persönlich nicht gebraucht. Zwar verdeutlichen die Songs eindrucksvoll das musikalische Talent der Sonwriterin, wie auch die Bandbreite ihrer Stimme, jedoch wirken sie auf mich im Hörfluss des Albums eher störend als
bereichernd. Ich bin mit dem Desperados-Feeling völlig zufrieden. Die mexikanisch, indigen beeinflussten Songs des Album überzeugen mich durchweg… egal ob eher rockig oder sanft, egal ob auf spanisch oder englisch vorgetragen… hier passt das Feeling einfach, die Songs sing stimmig und eine absolute Bereicherung.

Erlaubt mir noch eine kleine Randbemerkung zum Artwork der CD…Auch wenn die Bilder von Patricia Vonne durchaus nett anzuschauen sind, wirken sie thematisch nicht ganz passend für mich. Bei der Betrachtung von Vonne im Pailettenfummel, wäre ich beim bloßen anschauen des Albums eher von einer Swing-Platte o.ä. ausgegangen. Hier wäre sicherlich mehr herauszuholen gewesen…

Review von Tamara

Patricia Vonne – Rattle My Cage

Dieser Artikel wurde am: 21. Juni 2017 veröffentlicht.

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