Motorpsycho – Kingdom of Oblivion

Breits seit 1989 sind die drei Norweger um Motorpsycho aktiv. Wurde die Band ursprünglich als Alternative-Metal Band gegründet, kann man ihren aktuellen Stil wohl im Progressive- bzw. Psychedelic-Rock ansiedeln.

Schaut man auf die Diskografie der mehr als 30-jährige Bandgeschichte zurück, zeigt sich, kreative Pausen und Auszeiten waren wohl nie ein Thema. Fast jedes Jahr wurde ein neues Album veröffentlicht, mit „Kingdom of Oblivion“ folgte im April dieses Jahres sage und schreibe bereits das 24. Studioalbum.

Ich muss ja gestehen, dass ich, trotz dieser langen Schaffensphase, erst durch diese Platte auf die Band aufmerksam wurde. Aber wie es so ist im Leben, manchmal braucht es einfach einen gewissen Zufall, um etwas Gutes zu entdecken, so wie es mit diesem Longplayer passiert ist.

Und was soll man sagen, gute Momente finden sich auf „Kingdom of Oblivion“ zu genüge, kein Wunder, bei einer Spielzeit von über 70 Minuten, verteilt auf 12 Songs, haben sich dich Jungs einen ordentlichen Rahmen geschaffen, um ihrer Kreativität und Ideen freien Lauf zu lassen.

Psychedelic rockig mit treibenden Drums und einem kraftvollen Riff a là Tony Iommi startet die 7 Minuten lange Monsternummer „The Waning 1&2“. Diese hypnotisierende Grundstimmung zieht sich, unterstützt durch den teils monoton klingen Gesang und das mit ordentlich Fuzz unterlegte Gitarrensolo durch den gesamten Track und ist typisch für den Motorpsycho Stil.

In die etwa gleiche Kerbe schlägt das nachfolgende „Kingdom of Oblivion“, auch wenn hier der Gesang deutlich melodiöser wirkt, als es im Opener der Fall war.

Ein erster Twist kommt mit „Lady May 1“ um die Ecke. Eine akustische Folknummer, wie sie zur besten Flower-Power Zeit hätte veröffentlicht werden können. Damit hätte ich nach den ersten beiden Titeln nicht gerechnet.

Die eingeschlagenen Folk-Pfade werden mit „The United Debased“ sogleich wieder verlassen, eine ordentliche Rocknummer, die es über die gesamte Dauer von fast 10 Minuten schafft, eine kraftvolle, intensive Stimmung zu schaffen.

Auch eine rein instrumentale Nummer hat es mit „Atet“ aufs Album geschafft. Sanfte, ruhige Klänge verträumen den Hörer und lassen ihn sanft in „At Empire’s End“ driften, welches eine wunderschöne eingängige Melodie zu bieten hat.

Verwunschen, sphärisch schließt das Album mit „Cormorant“.

Fazit: Vergleicht man diese Veröffentlichung mit früheren Werken der Band, ist dieses meiner Meinung nach deutlich ruhiger, aber auch keinesfalls schlechter ausgefallen. Nahezu jeder Song bietet Überraschungsmomente und Wendungen, mit denen man so nicht gerechnet hat. Folk-Elemente, rockig, treibende Passagen, mystische Zwischenteile, da sollte für jeden Geschmack etwas zu finden sein. Für mich handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche Platte, die sicherlich noch öfters den Weg auf meinen Plattenteller finden wird.

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 15. Oktober 2021 veröffentlicht.

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