Legal High – Rough Reboot

Power und Rock´n´Roll in alle Richtungen! Ein rauer Neustart soll hier vorliegen, sagt uns zumindest der Albumtitel und ein Eddie-ähnliches Wesen, in Corona-Zeiten korrekt mit Maske versehen, sieht mich bedrohlich an! Es passt, und macht neugierig auf das was kommt! Stilistisch kann man das Artwork nämlich zunächst kaum einordnen – weder eindeutig Metal, noch eindeutig irgendein „-abilly“ oder Grunge oder was auch immer! Und genau das spiegelt sich in etwa auch in der Musik wieder!

Den Teppich bildet natürlich energiegeladener Rock´n´Roll – Satte Gitarren, ein tighter Bass und ordentlich druckvoll gesungen. Aber immer wieder fallen mir Vergleich-Bands ein, die meiner Wahrnehmung nach doch in eher verschiedene Richtungen gehen. Bei der wunderbar vorantreibenden Tanz-Schelle namens c 17 h no 4 (Summenformel für Kokain?) denke ich an Bands wie Murderdolls oder sogar Marilyn Manson. Selbiges gilt auch zum Beispiel für den Song Fire. Während ein Song wie Get up in einer satten Metallica-Manier um die Ecke kommt, denke ich bei Mrs Mumble in Teilen an KISS. Der Song Kilmister – Überraschung – ist im Motörhead-Stil gehalten und um diesem glorreichen Kuchen einmal die Kirsche obendrauf zu verpassen, vergleiche ich den Song Fly einfach mal salopp mit dem Stil von Elton John.

Ja, richtig gelesen. Zwischen einer geballten Power des Rock, ist man sich nicht zu schade dafür, auch „schön“ gesungene Klaviermusik rauszuhauen. Und trotzdem fügt es sich ein! Legal High gefällt mir immer besser, je mehr ich daran herum analysiere.

Das Album hat auch eine ordentliche Länge: Etwa eine satte Stunde dauert der Neustart des Systems, welches sich durch unteschiedlichse Genres arbeitet und entfaltet. Und das habe ich geschrieben, während ich gerade den in Tale of Old eingesetzten  Geigen lauschen durfte.

Immer wieder hoffe ich beim Genuss von Rock-Musik dieser Tage, dass die Dinge die man hört, nicht schon zu ausgelutscht oder sagen wir mal gängig sind, getreu dem Motto: Alles schon mal gesehen, alles schomal gehört! Aber nein! Das vermeiden die Jungs aus der Nähe von Offenburg gekonnt durch Vielseitigkeit und eine deutlich wahrnehmbare, eigene Stilnuance! Wirklich gelungen das Ganze und es sollte live einem jeden Enthusiasten (zumindest nach 3-4 Bier) einen ordentlichen Pogo von den Sohlen locken!

Review von Kilian

Dieser Artikel wurde am: 4. Oktober 2020 veröffentlicht.

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