Lacuna Coil – Sleepless Empire

Lacuna Coil ist, wenn sich die bezaubernde Cristina Scabbia von Andrea Ferro anknurren lässt! Aber die italienische Band kann nicht allein auf die beiden Vocalists reduziert werden, Marco Coti Zelati als Multitalent an gleich mehreren Instrumenten und der Drummer Richard Meiz sorgen für satten Gothic Metal auf dem neuen Album „Sleepless Empire“.

Gesellschaftskritik mit bombastischem Soundtrack, so lässt sich die Atmosphäre des elf Titel umfassenden Werks zusammenfassen. Zwischen „Siege“ (Belagerung) und „Neber Dawn“, einem niemals stattfindenden Sonnenaufgang, so erster und letzter Track des Albums, zeichnen Lacuna Coil ein sehr pessimistisches Bild von der Gegenwart und einer düsteren Zukunft.

Dazwischen spielt die Band ihr ganzes Repertoire aus und demonstriert, wie kreativ die vier Musiker zusammenwirken. Bei „Oxygen“, dem zweiten Lied, haut Sängerin Cristina Scabbia echt alles raus, was ihre Stimme zu bieten hat. Endzeit-Atmosphäre, Grenzerfahrungen und Gänsehaut-Vocals in 3:46 Minuten, sehr eindrucksvoll! Es lohnt sich, bei „Sleep paralysis“ zu hören, wie Gesang und ein Händchen für Timing und Arrangement dazu führen, dass man meint, so langsam ausgebremst zu werden – das ganze Lied ist ein Aufbäumen gegen eine Lähmung und künstlerisch grandios umgesetzt im markanten Lacuna Coil-Sound.

Ziemlich unerwartet kommt „I wish you were dead“ daher. Während der Titel sich auf der Tracklist problemlos in Genre und Album einzufügen scheint, ist der Sound auf jeden Fall eine Überraschung! Scabbia singt hier weitgehend solo, Andrea Ferro steuert nur kurz ein paar Zeilen Gesang bei, hier richtiger Gesang, kein Growl. So wirkt „I wish you were dead“ wie ein kurzer Ausflug in Richtung Pop.

Zwei Gastauftritte hat „Sleepless Empire“ auch noch zu bieten. Bei „In the mean time“ ist Ash Costello von New Years Day zu hören, bei „Hosting the shadows“ Randy Blythe, der Sänger von Lamb of God.

Lacuna Coil sind ab März 2025 auf Tour – die Setlist verspricht spannend zu werden, „Sleepless Empire“ hat viel Potential, das Publikum zu begeistern!

Review von Juliane Behring.

Dieser Artikel wurde am: 15. Februar 2025 veröffentlicht.

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