Herzparasit – Gifttherapie

Mit ihrem Debütalbum „Fromme Lämmer“ wussten die dunklen Münchner bereist in Szenekreisen zu begeistern. Nun erscheint nach zweijährigem Tüfteln, der mit Spannung erwartete zweite Streich auf Echozone.

Bei NDH-Platten dauerte es nicht lange bis sich die obligatorische Diskussion rund um das Thema musikalische Eigenständigkeit und Trittbrettfahren im Fahrwasser von Rammstein einstellt. Vorne Weg darf man anmerken, dass Ric-Q und seine Kollegen El Toro und Mr. SM doch eher in Richtung Oomph! einzuordnen sind. Auf „Gifttherapie“ beschäftigen sich die drei düsteren Herren mit dem Thema Gift in den unterschiedlichsten Facetten. Angefangen bei der rein sachlichen toxikologischen Wirkung bis hin zu den unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen die man mit dem Begriff in Verbindung bringen kann, denn neben diversen Substanzen können auch Handlungen, Worte und Gedanken den Menschen regelrecht vergiften. Diese philosophischen Ansätze werden am Album größtenteils sehr melancholisch und düster, aber auch durchaus mit tragisch komödiantischen Zügen á la Knorkator textlich umgesetzt. In musikalischere Hinsicht bewegt sich Band überraschend flott durch die ganze Platte und mischt harte Riffs gekonnt mit treibenden Beats und elektronischen Parts. Auch die drei von einander sehr unterschiedlichen Features geben der LP einen sehr eigenen Touch, der durchaus gelungen ist.

Zusammengefasst ist „Gifttherapie“ ein hörenswertes Album mit intelligent durchdachtem Konzept, welches zwar wirklich herausstechende Höhepunkte vermissen lässt, aber definitiv bei Kennern und Fans von düsteren-philosophischen Klängen in der privaten Plattensammlung nicht fehlen darf.

Review von Manuel Kreuzer

Herzparasit – Song-Preview „Gifttherapie“

Dieser Artikel wurde am: 18. Juni 2014 veröffentlicht.

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