Heinz Rudolf Kunze.
Ein Mann zwischen laut und leise.
Protest und Melancholie.
So ist dieser drei Jahre nach seinem letzten Album „Der Wahrheit die Ehre“ zurück und liefert mit „Können vor Lachen“ in vierzehn Songs, die uns in einer Spielzeit von knapp einer Stunde prächtig unterhalten, wieder genau das ab, was seine Fans von ihm erwarten.
Mal ruhig – mal etwas donnernder.
Ehrlich und kraftvoll, dazu unterstützt von einer starken Band, spielt sich Heinz Rudolf Kunze durch ein Programm, das man fast genau so auf die Bühne bringen könnte (wären da nicht die unzähligen weiteren Hits aus seiner Discografie).
Mit einem souveränen Einstieg „Halt mich fest“ legt der Poet routiniert los. Schon mit dem Titeltrack bringt er dann alles rüber, was gute deutschsprachige Rockmusik ausmacht. Er singt über Dinge, die man „heute nicht mehr so findet“ und über Zeiten bei denen man „nicht auf die Uhrzeit schaut“ und regeln, die man sich selbst gemacht. Eine ganz starke Nummer.
Aber auch melancholisch weiß Heinz Rudolf Kunze zu überzeugen. „Klar hab ich geweint“ ist eine dieser Nummern, die man automatisch mit summt und deren Melodie auch lange nach dem Song noch im Ohr bleibt.
Ein großer Anspieltipp!
Das Heinz Rudolf Kunze auch politisch immer am Zahn der Zeit ist, zeigt uns der Song „Igor“.
Thema des Stücks ist ein russischer Soldat und die Ereignisse in der Ukraine.
Für mich ein weiteres Highlight auf einer starken Platte.
So wie man schon im Titel des Albums (und auch des Vorgängeralbums) sieht, hat der Musiker eine Schwäche auch für Wortspiele. Dies wird auch in der Nummer „Trostlosigkeitallee“ deutlich. Die längste Nummer des Albums, die im Midtempo durch die Lautsprecher schallt. Eine Liedermacher-Nummer, die gehört für will. Eine starke Geschichte, die ich mir live wünschen würde.
Lauter geht es dann mit dem Song „Der Irrsinn hat System“ in das letzte Drittel des Albums.
„Da sehen wir uns dann wieder vorm Weltmoralgericht“ hören wir und können hier nur zustimmen. Schließlich hat der „Wahnsinn Methode“ und der „Irrsinn hat System“. Starke Rocknummer.
Mit „Liebes Lied“ und „Leuchtturm“ läuft dieses Album schließlich über die Ziellinie.
Wieder einmal erkennen wir, dass auch die Musiker, die uns schon Jahrzehnte lang begleiten immer noch wichtig und aktuell sind.
Heinz Rudolf Kunze ist einer von denen.
Wir danken für ein starkes deutschsprachiges Rock-/Pop-/Blues-album.
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