Mehr HASS geht nicht.
Und nein, das meine ich nicht nur zu den absoluten Hammer-Texten dieser neuen Veröffentlichung von Hass. Ich meine das zur Band im Allgemeinen.
Nachdem einige Mitglieder seit der letzten Platte die Band verlassen hatten, war ich mir nicht sicher, ob diese nach dem großartigen „Kacktus“ wieder zurückkommen werden. Gerade da, neben Alex Schwers am Schlagzeug, auch der Sänger leider nicht mehr dabei ist.
Doch Hass gibt sich so schnell nicht geschlagen.
Mit Marv Mandela haben sie einen jungen Frontmann am Start, der aber seinen Vorgängern in nichts nach steht.
Ganz im Gegenteil.
Die neuen Stücke klingen wie zu den besten Zeiten und bei einigen Songs denkt man, dass sie aus den Hit Alben „Allesfresser“, „Gebt der Meute was sie braucht“, „Liebe ist tod“ oder eben jenem „Kacktus“ entsprungen wären.
Marv Mandela klingt wütend und die Band um Hass-Urgestein Peter „Hecktor“ Blümer haut uns einige Hits um die Ohren.
Mit frischen Punkakkorden startet die Scheibe mit „Die Wahrheit“. Natürlich wird hier nicht rum geschwafelt, sondern direkt den Finger in die Wunde gelegt. Ein gutes Stück.
Doch dies ist nur der Anbeginn einer wilden Fahrt. „Dein Pelz Macht Dich Zum Miststück“ zeigt, dass HASS nichts verlernt haben. Um was es geht ist klar.
Einen Anspieltipp finde ich im folgenden „Menschenhasser“. Was für ein Text in einem stark treibenden Punkrockstück. Da soll man mal genau hinhören, wenn man den ganzen Tag jammert und auf die Menschheit schimpft. „Menschenhasser halt dein Maul“. Jawoll!
Mit starken Gitarrenklängen startet „Billig Macht Willig“, das unsere Konsumgesellschaft anklagt und jeder, der dieses Stück etwas verinnerlicht, weiß dass es von HASS nur den Schuldspruch für die Schnäppchenjäger geben kann.
Mit „Abrissbirne“ bekommen dann noch die Prediger aller Religionen eins übergebraten und so merkt man schon nach einem drittel des Albums, dass sich da ganz schön was angestaut hat bei den Jungs.
Dem Ärger über die AFD wird mit „Zum Scheißen zu doof“ Luft gemacht und auch dieses Stück (von dem es ein Video gibt) weiß zu gefallen.
Stark ist HASS aber auch dann, wenn denn mal etwas langsamer zu Werke gegangen wird. „Abendland verrecke“ hätte wunderbar auf das „Endstation“ Album gebracht und ist eine ganz starke (mal langsame Nummer) auf dieser CD.
Wahnsinn.
Insgesamt habe ich mir die sechzehn Nummern, die in einer Spielzeit von 36 Minuten vorbeirauschen nun mehrfach reingezogen und muss sagen, dass ich es nicht erwartet hätte. HASS sind plötzlich wieder da und bringen mit „Macht Kaputt, Was Längst Kaputt Ist“ ein Album an den Start, das sich vor den oben beschriebenen Großtaten kein Stück verstecken muss.
Eine gute Produktion. Kurze knackige Songs, die zwar rau, aber nicht unreif klingen.
Wütend.
Wichtig.
Hass.
Weiter so. Hier stimmt ganz viel!
Review von Thorsten
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