Auch wenn der Name Ghøstkid manchen noch kein Begriff sein sollte, ist der Macher hinter der Band kein Unbekannter, handelt es sich doch um den Ex-Eskimo Callboy Frontmann Sebastian „Sushi“ Biesler
Nach 10 gemeinsamen Jahren mit seiner ehemaligen Band war es für ihn an der Zeit andere Wege zu gehen und endlich steht das lange erwartete Debüt-Album seines neuen Projekts in den Startlöchern.
Stopp! Wer jetzt allerdings voreilig denkt, es wird ein schnöder Eskimo-Abklatsch oder auf eine Neuauflage dieses Sounds hofft, wird leider enttäuscht. Klar, der Gesang Sushis ist unverkennbar und kann natürlich mit Eskimo Callboy in Verbindung gebracht werden, aber dem Sound und Stil der 11 enthaltenen Songs merkt man den Befreiungsschlag von der alten Band spürbar an.
Das man ein durchaus facettenreiches Album erwarten darf, gepaart mit Mixturen aus verschiedenen Stilen, wird direkt im Opener „Fool“ verdeutlicht. Startet der Song mit chorartigem Hintergrundgesang bekommt man gleich das volle Gitarrenbrett auf die Zwölf. Kombiniert mit einem Wechsel aus leicht gerappten Gesangsparts und Screams von ganz unten aus der Kehle, ergibt sich eine fett klingender Metalcore-Rundumschlag. Starke Nummer, um ein Album zu eröffnen.
Die bereits bekannte Single „Start a Fight“ macht genau dort weiter wo der vorherige Track aufgehört hat. Auch hier funktioniert der beschrieben Mix des Openers perfekt und lässt den persönlichen Kampfgeist beim Zuhören förmlich aufleben.
Im Vergleich zu den beiden vorherigen Songs kann „Sharks“ schon fast als Ballade bezeichnet werden. Die Screams werden in dieser Nummer deutlich zurückgenommen, ebenso das Tempo. Das Soundgerüst basiert hier eher auf elektronischen Elementen und einem groovenden Bass.
Die pure Wut lässt Sushi uns im Track „Supernova“ spüren. Unterstützt von „Heaven Shall Burn“ Sänger Marcus Bischoff schreien sich beide die Seele aus dem Leib. Die ganze Nummer ist einfach nur ein fettes Metal-Brett, ohne Zweifel eine der härtesten Nummern auf dem Album.
Mit Mille Petrozza auf dem Track „Crown“ sowie Timi Hendrix und Johnny 3 Tears auf „This is nøt Hollywøød“, dieser Song wird von beiden auf unterschiedliche Weise interpretiert und ist deshalb zweifach auf dem Album vorhanden, finden sich noch weitere Gast-Feature auf dem Album. Auch diese Tracks können das bisherige hohe Niveau ohne Probleme halten.
Fazit: Dieses Album ist ohne Zweifel einer meiner Highlights in diesem Jahr. Jeder Song strotz nur so vor Energie und macht einfach tierisch Bock auf mehr. Man merkt diesem Debüt einfach an, dass es genau den richtigen Zeitpunkt getroffen hat, etwas Neues zu erschaffen und die Komfortzone der alten Band zu verlassen. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall hören lassen und weiß absolut zu überzeugen. Wer nur etwas mit Metal oder Hardcore anfangen kann, sollte auf jeden Fall zugreifen.
Review von Florian G.
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