Musik aus Brasilien. Nein, keine Samba-Platte, die auf dem großen Karneval laufen könnte.
Das hier, was uns die Estranhos Românticos mit ihrem neuen Album „Só“ einschenken, ist ein gutes Gebräu aus ehrlicher Rockmusik, Surf-Punk, etwas Indie, Groove, Garage und Post-Punk.
Auf der CD befinden sich 37 Minuten Spielzeit, die sich auf zehn Songs verteilen.
Ein sehr seltsam anmutendes Cover lässt mich lange überlegen, ob das denn abschrecken soll oder doch eher neugierig machen – aber mit den ersten Klängen ist tatsächlich Neugierde angesagt.
„Samsara“ ist eine groovende Garage-Nummer, die direkt in die Beine geht und klingt als wäre sie live aufgenommen. Schön rau und ein gutes Aushängeschild für das Album.
In „1988“ kommt der 80er Jahre Flair irgendwie ans Tageslicht. Eine rockende Hymne, die sehr minimalistisch vorgetragen wird. Gerade das macht diesen Track aber auch aus. Auch das eine interessante Nummer.
Etwas atmosphärischer und bedrückender kommt „Dançando no Escuro“ aus den Lautsprechern. Bluesig angehauchte Nummer, die sich dann im Refrain entfaltet. Auch ok.
Mit diesen drei Stücken haben wir in etwa das Spektrum der Band abgedeckt. In der weiteren Laufzeit möchte ich euch noch das Titelstück „Só“ ans Herz legen. Auch sehr langsam mit einem schönen Gitarrenspiel untermalt, weiß mich dieses Stück zu überzeugen. Auch hier ein ordentlicher Refrain, der die Strophen etwas in den Schatten stellt. Zuerst dachte ich kurz es ist eine Referenz an die Dire Straits, aber der Refrain nimmt diesen Gedanken weg.
Mit „Mergulho no Saara“ wird das Album beendet. Ein tanzbares Stück, dass die Veröffentlichung gut abschließt.
Ich muss sagen, ich habe diese brasilianische Band bis dato nicht gekannt und sie haben mich überrascht. Auch wenn man im Grunde nichts versteht, hört man den Nummern zu, da es schöne rockige Stücke sind und man sich einbilden kann, dass die Band gerade gegenüber in der Garage probt.
Eigentlich eine ganz gute Vorstellung, da die Scheibe einige starke Nummern am Start hat. Auch wen sie nicht auf die volle Distanz überzeugt, gibt es mehr positive Momente.
Ich werde bestimmt nochmal reinhören.
Das Artwork finde ich aber weniger ansprechend.
Review von Thorsten
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