Emscherkurve 77 präsentieren mit „Buch des Lebens“ ihr neues Album. Es enthält 14 Tracks, hat eine Spieldauer von 36 Minuten und erscheint bei Sunny Bastards.
In den letzten Jahren haben sich die 5 Musiker aus dem Pott ordentlich und richtig fett entwickelt – das habe ich schon in den letzten Reviews erwähnt. Dieser Weg wird hier konsequent fortgesetzt und das freut mich total – denn die Männer leben den Punkrock und spielen/singen mit so einer Freude, dass es hier garantiert nicht an Authentizität fehlt.
Gleich im Opener/Titeltrack „Buch des Lebens“ wird klar gestellt, dass sich hier 5 Menschen gefunden haben, die bis zum Ende des Lebens Freunde bleiben werden und durch dick und dünn gehen. Aber auch die folgenden Tracks „Von Null Auf Hundert“, „Alte Zeiten“ oder „Teufel“ behandeln Themen wie die Liebe zum Punkrock, Bilder aus der Vergangenheit oder die liebe Frau, die eigentlich nur Ärger macht. Gerade solche Sachen wie bei „Von Null Auf Hundert“; hier startet der Song lediglich mit E-Gitarre und Gesang – das macht den Sound aus und gerade das mag ich persönlich an der Emscherkurve. In „Jetzt Wieder Rechts“ wird ein heikles Thema angesprochen, denn hier heißt es:
„Jetzt wieder rechts, nur für kurze Zeit. Ohne Skrupel, zum Gesinnungswechsel jederzeit bereit. Ja die Onkelz waren euer Wegbereiter, sie zeigten euch wie’s geht. Und euer Fähnchen dreht sich so wie der Wind gerade steht.“
Mit „Virus“ geht es um die allererste Liebe und die war nicht eine Frau, ein Auto oder sonstwas – nein, hier geht es ganz klar um die Musik! Ein toller Text, den die Band hier geschrieben hat. „Cafe au Lait“ spricht mich persönlich dagegen nicht so wirklich an, also kommen wir direkt zu den nächsten Titeln „Dreck & Lügen“, „Punkrock Rakete“, „Harte Jungs“ und „Einer Von Uns“; hier geht es um das oftmals lügende Internet, den immernoch geliebten Punkrock, vorgespielte harte Leben oder auch um den im Jahr 2000 verstorbenen Diether Krebs. Gerade letzteres finde ich toll, denn der Mann hat ein Hymne mehr als verdient. Das Ende bereiten dann die Songs „Durst Wien Fisch“, „So Wie Ich Bin“ und „Damals“; hier gibt es dann doch noch ein Lied über das Trinken, über das geliebte Leben, was sich nie ändern sollte und über eine verganene Welt, in die man gerne ab und zu reisen möchte, weil man die aktuelle nicht mag!
Ja, was soll ich großartig sagen? Hervorragende Texte, geniale Melodien und ein Gesamteindruck, der besser nicht geht. Die Band präsentiert das beste Album der bisherigen Bandgeschichte! Auch das Artwork ist absolut gelungen, mir gefällt vor allem der ausgewählte Farbton gut.
Review von Florian Puschke
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