Die Independent Rockband Ego Decay liefert mit „Control“ ein Album ab, das für mich persönlich in die Kategorie Katastrophenfilm passt.
Man wird das Gefühl nicht los, die einzelnen Elemente des Ablaufs bereits zu kennen: in der unheilschwangeren Exposition, der Opener „Empire“, wird das Setting gesteckt. Unter dem kritischen Blick bekommt der Ist-Zustand Risse, bevor sich die sich häufenden Anzeichen des Systemzerfalls („Profit Counts In Large Amounts“ und „Control“) immer weiter ausweiten. Bevor der Weltenbrand die gesamte Bevölkerung auslöscht („World on Fire“) schreitet der Held („Save your Soul“ und „Radio“) und führt die geläuterte Gesellschaft zu einem Neuanfang („The Sea“).
Ego Decay erzählen mit den spärisch-melancholischen Klängen und den nachdenklich-poetischen Texten eine allzu bekannte Geschichte. Dieses Prinzip geht zwar im Kino gut auf, auf „Control“ entwickelt es weder genug Anschaulichkeit noch Dringlichkeit um mitzureißen. Von der Metaphorik der Texte, über den reservierten, fast blassierten Gesang bis hin zu pathetischen Soundpassagen wirkt die Platte seltsam bekannt, aber dennoch nicht vertraut. Wer auf eine Mischung aus U2, Depeche Mode und Pearl Jam steht und keine Lust auf Überraschungen hat, dem könnte „Control“ aber durchaus gefallen.
Review von Michaela
Ego Decay – Control
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