Drei Meter Feldweg haben mit „Hypermaxx 4000“ ihr neues Album veröffentlicht. Es enthält 16 Songs, hat eine Spielzeit von 47 Minuten und wurde in Eigenregie produziert.
Wenn man lediglich nach dem Bandnamen geht, würde diese Band sicherlich oftmals übergangen oder gar nicht beachtet werden. Zum Glück ist das bei Drei Meter Feldweg nicht so, denn hier gibt es feinen Punkrock zu hören!
Vier Jahre hat es gedauert bis der Nachfolger zum 2013er Debütalbum „Randale in der Badewanne“ erscheint und da ist er nun – „Hypermaxx 4000“ bietet thematisch sehr viel Abwechslung und musikalisch eine Mischung aus flottem Punkrock und passendem Ska. Man darf da aber auch nicht die 2014er EP „Sommer, Sonne, Bier“ vergessen, die einem den Sommer und die warmen Temperaturen ins Wohnzimmer gebracht hat.
Direkt von Anfang an gibt es mit „Nimm Dir Zeit“ und „Diagnose Megastar“ zwei fette Kracher. Die Produktion ist sehr druckvoll und der Gesang von Bennet gewohnt eingängig und einprägend.
Zu den Songs „Die klugen Leute“ und „Kamera dabei“ haben die 5 Musiker aus Norddeutschland (Salzhausen, Lüneburger Heide) jeweils ein Video gedreht, die beiden Titel zählen auch zu meinen Favoriten. Das man ganz klar gegen Faschismus ist und für ein Miteinander ist, macht der Titel „Nicht das Volk“ deutlich. Mit „Was bleibt“ beweisen die Jungs, dass es auch gerne ernst zugehen darf und nicht immer witzig sein muss. Das wird es dann allerdings wieder bei „Immer wieder Freitags“, hier geht es um den wöchentlichen Alkoholgenuss.
Drei Meter Feldweg – Tough Magazine
„Zwei Männer“ unterstreicht den Sinn für Humor, der doch sehr makaber ist und genau ist es, was ich auch mit der Band verbinde und was die Musik ausmacht. Wer kennt sie nicht, diese nervigen Anrufe oder Zustellungen mit Gewinnbenachrichtigungen – das Thema wird im Song „Sie haben Post“ fokussiert. „MonotoNIE“ zählt für mich auch zu den besten Songs, es geht um den Ausbruch aus dem Alltag, den sich bestimmt jeder vorstellen kann.
Ein ganz großes Lob gibt es von mir für den Titel „Auf dem Meer“ – ein Titel, den Bennet wirklich großartig singt. Eine „augenzwinkernde“ Ballade über die Liebe, wenn man das so sagen kann. „Meister Isegrim“ beschreibt den Wolf, der mit seinem bösen Blick und seiner hässlichen Fratze – aber hier geht es um einen Vergleich, den der Wolf darstellen soll! „Mehr Likes“ – hier geht es natürlich um die komplette Vernetzung der Welt; aber was ist, wenn das Ganze Überhand nimmt? „Schwarze Lichter“ zeigt erneut, dass Drei Meter Feldweg auch nachdenklich sein können und somit die Ernsthaftigkeit nie an Boden verliert.
„Echtes Liebeslied“ zeigt dann wieder den makaberen Humor der Musiker, denn ein echtes Liebeslied ist dieses ganz sicher nicht. Den Abschluss macht dann „An unserer Bar“ – der letzte Song ist gleichzeitig der längste; es geht um die Jugend, Freiheit und Freizeit. Heut wird durch Gesetze vieles verboten und somit darf man ruhig mal an früher denken!
Drei Meter Feldweg hinterlassen bei mir mit diesem Album definitiv einen bleibenden Eindruck und das meine ich vollkommen positiv – ein tolles Punkrock-Album, welches mich auch durch den Einsatz von Trompeten und viel Abwechslungen nicht nur der einzelnen Songs, sondern auch in den Songs (mit Breaks & Chören) überzeugt. Live sind die Jungs übrigens auch sehr zu empfehlen – weiter so!
Review von Florian
Drei Meter Feldweg – Kamera dabei
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