Donots – Heut ist ein guter Tag

Die Donots haben mit „Heut ist ein guter Tag“ ihr neues Album veröffentlicht. Es enthält 15 Songs, hat eine Spielzeit von 42 Minuten und erscheint bei Solitary Man Records.

Ja, jetzt kommen ALLE Corona-Alben auf den Markt und man kann sicherlich bei der ein oder anderen Band merken, dass etwas anders ist – aggressiver, nachdenklicher oder textlich wütender. Oftmals einfach nur, weil es endlich wieder losgeht und dass einiges raus muss. Das Ventil ist offen!

Bei den Donots ist es 5 Jahre her als mit „Lauter als Bomben“ das letzte Album veröffentlicht wurde und gleichzeitig haben die Musiker die Messlatte echt weit nach oben gelegt. Also war ich echt gespannt, was mich in den 42 Minuten erwartet.

Ich war aber sehr angetan vom Wechsel (2015) aus dem englischsprachigen ins deutsche. Das tat der Band gut, wie ich finde. Es bestand sonst immer nur die Verknüpfung zu Songs wie „We’re Not Gonna Take It“, „Stop the Clocks“ oder „Calling“ – zuletzt aber eben auch zu tollen Songs wie „Keiner kommt hier lebend raus“, „Ich mach nicht mehr mit“, „Alle Zeit der Welt“ oder „Dann ohne mich“.

Das neue Album startet nach einem kurzen Intro mit „Auf sie mit Gebrüll“ und dem sehr schönen „Augen sehen“. Aber wenn wir schon bei schönen und tollen Songs sind, machen wir doch direkt mit „9 Leben“, „Längst noch nicht vorbei“ und „1.21 Gigawatt“ weiter. Was ist hier los? Ich sehe die Messlatte, sie ist jetzt schon zum Greifen nah.

„Hunde los“ ist textlich auch gut, aber gefällt mir musikalisch nicht so. Hier wird es etwas ruhiger und ist weniger punkig – und weniger Punk ist nie gut ;-)

„Kometen“, „Traurige Roboter“ und „Apokalypse Stehplatz Innenraum“ machen aber direkt einiges wieder gut. Auch das letzte Drittel startet mit „Es tut nur weh, wenn ich lache“ sehr flott und hier darf garantiert gepogt werden. Augenzwinkernd geht es mit „Radikale Passivisten“ weiter, auch hier gefällt mir der Sound nicht so ganz. Aber auch hier sorgen die letzten drei Songs des Albums, „Solange wir uns haben“, „Hey Ralph“ und „Endlich irgendwo“, dafür dass man nach dem Hören des gesamten Albums einfach mit einem großartigen Gefühl zurückgelassen wird.

Man fühlt sich oft angesprochen, wird an vielen Stellen nachdenklich und nickt auch ab und zu zustimmend – die Donots schaffen es, Spaß, Emotionen und Emphatie in die Songs zu packen und das gefällt mir sehr.

Moment mal, wie startete das Album noch? Ich lass die Scheibe einfach nochmal laufen! Ein tolles Album und ich bin mir sicher, dass es so weitergehen wird. Verpasst nicht die Live-Shows!

Review von Florian P.

Dieser Artikel wurde am: 4. Februar 2023 veröffentlicht.

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