Die Netten Jungs Von Nebenan sind gar nicht so nett.
So lässt sich es sich zumindest schließen, wenn man denn eine EP mit dem Titel „Halb Kacke, Halb Mensch“ bekommt, für die man dann ein review schreiben darf.
Ein sehr schönes Cover und sechs Songs, die Lust machen.
Das ganze in knapp 18 Minuten Spielzeit, die uns ein Schmunzeln entlocken oder einfach auf der Tanzfläche abfeiern lassen.
Punkrock mit Bläsern nennen die Jungs ihre Musikrichtung und diese das macht durchaus Laune. Mit der „Majestätsbeleidigung“ geht hier eine schöne EP nach vorne und natürlich glauben wir daran „dass man mit Musik etwas verändern kann“.
Zumindest die Stimmung. Auch wenn der Mittelteil dann doch etwas trostloser erscheint, greift dieses Stück an. Ein guter Auftakt.
„Scheiße, verliebt“ finde ich noch besser. Kurz knackig und ein schöner Punkkracher.
Das haut mal so richtig rein.
„Anders“ ist nicht nur so, dass die Band jetzt davon träumt, woanders zu sein. Auch der Song ist etwas anders strukturiert als die ersten beiden Lieder.
Ganz abwechslungsreich.
„Deckmantel“ ist ein sehr kritischer Song, der bei mir zwar zwei Anläufe gebraucht hat. Aber die Nummer entfaltet sich. Ein Lied über unsere „blinde Nation“, die so auch mal betrachtet werden darf.
„Johnny Bordello“ ist so ein Stück, das gemacht ist für die Tanzfläche. Hat sogar etwas von Polka, auch wenn es hier und da etwas sperriger und nicht ganz gradlinig zugeht.
Mit „Bandito de la Soy“ lassen die Jungs mal was internationales ab und schieben die deutsche Sprache zur Seite. Ein guter Abschluss einer EP, die mich dann doch überzeugt hat.
Vielleicht ist die EP ja wirklich nur „halb Mensch“ aber sie ist deutlich mehr als „halb kacke“. Eher „dreiviertel geil“.
Wäre vielleicht auch mal ein Titel für die nächste EP.
„Ein viertel Mensch – dreiviertel geil.“
Ich bin jedenfalls gespannt, was noch kommt.
Ein Album mit Songs dieser Qualität wäre ein richtiger Volltreffer!
Diese EP jedenfalls werde ich sicher noch ein paar Mal hören.
Review von Thorsten
Die netten Jungs von Nebenan – Anders
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