Delirium Rock’n’Roll – Dem Schicksal entgegen

DELIRIUM ROCK’N’ROLL ist eine Band aus Wittlich, die seit gut 10 Jahren aktiv ist. Anfangs noch als Coverband unterwegs, haben es die Jungs gewagt, und uns mit „Kopf oder Zahl“ im Jahr 2015 ihr Debüt serviert. Und nun steuern diese mit ihrem zweiten Werk mit 13 Songs in 48:45 Minuten „Dem Schicksal entgegen“. Und ja, wenn man diese CD hört, kann man durchaus davon ausgehen, dass es das Schicksal gut mit ihnen meint. Die Scheibe startet mit einem getragenen Intro und als die Gitarre einsetzt erwartet man plötzlich mehr. Und genau das bekommen wir auch geliefert.

Denn schon im zweiten Song singt die Band, wie man denn „dem Schicksal entgegen“ treten soll und betonen hier das „an sich glauben“. Die raue Stimme passt und steht gut im Vordergrund.

Eigentlich genau das, was man sich von einem guten Deutschrock-Album erwartet. Oh ja, die Jungs aus Wittlich meinen es ernst und wollen „mit den Fäusten nach oben“ ihrem „Schicksal entgegen“ treten. Das wird auch in den folgenden Liedern deutlich.

Unter meiner Haut“ startet melancholisch. Das Schlagzeug setzt ein und die Gitarre gibt eine gute Richtung vor. Sänger Stefan singt vom „tiefen Brodeln“ unter seiner Haut und zeigt deutlich, wie er der gegen die Gesellschaft „den Mittelfinger erheben“ wird. Ein typischer Anti-Gesellschaftssong, der hier gut vorgetragen ist und sicher von der Fangemeinde gut angenommen werden wird.

Genau diese Akzeptanz wird es auch bei „Gemeinsam“ geben. Ein Song um „egal ob schwarz oder weiß“ gemeinsam „das Glas zu heben“. Über das Lebensgefühl des Rock n Roll wird im selbigen Song gesungen. Ich finde den Song etwas schwächer als die ersten.

Alles nur zum Spaß“ bringt die Jungs aber deutlich zurück. Es macht Spaß, die CD weiter zu hören

Die erwartete Ballade kommt mit „Leuchtturm“, in der über die „Sehnsucht nach Geborgenheit“ gesungen wird. Diese Nummer heißt nicht nur Leuchtturm (der sein Licht versprüht), nein sie ist auch ein Licht auf dem Album. Die Stimme ist sehr prägnant und wird wunderbar von den leiser gespielten Instrumenten begleitet. Zum Schluss wird aber auch hier Gas gegeben.

Natürlich gibt es auch weitere Lichter auf dem Album: „Hol mir hier raus“ zum Beispiel. Gut zum Mitsingen und durchaus großes Deutschrock-Kino. „Was uns prägt“ besingt eigentlich das, was uns alle bewegt. Ein Lied auch über die guten und schlechten Zeiten.

Das abschließende „Zum allerletzten Mal“ ist wieder ein richtiger Brecher. Vollgas, geiler Gesang. Das Teil habe ich heute sicher nicht „zum Allerletzten Mal“ gefeiert.

Auch wenn die Thematik von „Mach deine Augen auf“ mit „Mediendiktatur“ usw. schon viel zu oft besungen wurde, ist es gut umgesetzt. Ehrlich gesagt, finde ich das Thema aber schon zu ausgelutscht.

Eher verloschene Flammen sind für mich aber auch Songs wie „Unserer Leidenschaft“. Das ist auch schon viel zu oft gehört. „Hochmut“ finde ich vom Text super, aber auch hier fehlt mir ein bisschen was. Gerade der Refrain könnte hier deutlich mehr Dampf vertragen. Dann wäre das Wahnsinn. So ist es einfach nur ein durchschnittlicher Deutschrocksong.

Alles in allem muss ich die Platte aber durchaus loben und den Jungs weiterhin die Dauen drücken, denn so kann man gerne über den „Leuchtturm“ hinweg „Dem Schicksal entgegen“ treten.

Review von Thorsten

Delirium Rock’n’Roll – Dem Schicksal entgegen

Dieser Artikel wurde am: 21. März 2018 veröffentlicht.

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