„Keine Glattbügelei“
Roh und unverwässert präsentiert sich hier „Decision Code“, der vierte Langspieler der russischen Industrial/Death Formation Conflict.
Wieder mal eine Band, die ich noch überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, aber jetzt um so gehypter mehr zu hören. Wer mit Feature-Gästen aus Bands wie Fear Factory und Disbelief von sich reden macht, so ein Release muss ich mir genauer anhören.
Siehe da, es lohnt sich. Beim ersten Durchgang könnte man denken die Produktion hätte da noch eine Schippe drauf legen können. Mit der Zeit aber fällt auf, genau so ist der Sound gewollt.
Und es passt wie Arsch auf Eimer. Das ist Industrial-Metal der alten Schule – kann man sagen. Schließlich sind Conflict bereits seit 2004 unterwegs.
Gerade erst am 12.4.2020 erschien die Videoauskopplung zu „To serve and protect“. Hier sehen wir eine futuristische Welt, in der Massenproteste an der Tagesordnung sind und die Herrschenden mit aller Gewalt alles niedermachen.
Das ganze Album dreht sich sozusagen um genau so eine Zukunft. Die gar nicht all zu entfernt scheint, wenn man in dem Fall den Track „2048“ ins Auge fasst.
Die Stimmvielfalt von Sängerin Anna, die Growls, Screaming und Clean Vocals wunderbar vereint, tragen defintiv zum Ohrwurm-Potential bei.
Mein Favorit auf diesem Album ist dadurch „Speechless feat. Karsten Jagger“ geworden, da sich die beiden Stimmen hier genial ergänzen.
Fazit: Der ein oder andere Fear Factory-Vergleich bleibt nicht aus (das Feature außen vor gelassen), trotzdem ein sehr gelungenes Album, das den eigenen Charme nicht verliert.
Review von Pascal
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