Concrete Icon – Rancid Harmony

„Kein Platz für gefühlvolle Stimmung“!

Die aus Finnland stammende Band CONCRETE ICON wurde im Jahr 2007 gegründet und präsentieren nun mit „Rancid Harmony“ ihr neues zweites Album.

 Beim Anhören fühle ich mich sofort in die guten alten 90er Jahre zurückversetzt, wo es nur so von Death Metal Bands sprießte. Nur im Gegensatz zu früher ist hier die Produktion nun amtlich, fett und glasklar. CONCRETE ICON vermischen auf „Rancid Harmony“ gekonnt Death Metal mit Doom Passagen und haben ein Händchen für Melodien. Die Songs sind zumeist im Midtempo Bereich angesiedelt und sprengen fast immer die 5 Minuten Grenze. Die Musik kommt entsprechend düster und schleppend daher.

Das Album beginnt mit sanften Tönen, bevor es mit dem Titeltrack „Rancid Harmony“ los geht. Eine lässige Double Bass trifft auf tiefgestimmte Gitarren und auf einen Sänger, der sich quält, leidet und seinen Hass freien Lauf lässt. Ab und an wird er auch von tollen Screams unterstützt (Hypocrisy lässt grüßen). Schade nur, dass diese Screams nur eine unterstützende Funktion haben. Ich hätte mir gewünscht, dass die auch mal alleine zu hören sind. Wäre so richtig schön abwechslungsreich gewesen. Jedenfalls wird das gesamte Album von einer düsteren Schwere durchzogen, so dass für gefühlvolle Stimmung absolut kein Platz ist. Gut so!

Hin und wieder habe ich beim Hören aber das Gefühl, die Finnen wissen manchmal nicht so Recht, wo ihre Reise hingehen soll. Einige Songs sind meiner Meinung nach unnötig lang und werden sogar ausgefadet. Da kommt einem der Verdacht, dem Musik-Produzenten erging es ähnlich. So könnte er den Jungs einfach empfohlen haben, an dieser Stelle machen wir mal einen Cut und faden aus. Aber wissen tue ich es natürlich nicht. Tatsächlich erging es mir beim Hören ähnlich. Ich fragte mich oft, wieso muss der Part denn noch einmal kommen? Zumal es nichts neues ist. Echt schade. An ihrer Kompaktheit sollten die Finnen dran arbeiten und beim Drittling nachbessern.

Fazit: CONCRETE ICON – „Rancid Harmony“ ist handwerklich echt gut gemacht, alle Musiker beherrschen ihre Instrumente, alles sitzt und es sind ein paar coole Ideen auf der Scheibe. Mir dümpeln die einzelnen Songs aber zu sehr im seichten Fahrwasser, statt auch mal auf große Fahrt zu gehen, um sich auch mal in stürmisches Gewässer zu wagen. Ja, die Jungs machen Death-Doom, dass muss so sein. Schon klar. Aber das kann auch mitreißender sein und da müssen CONCRETE ICON beim nächsten Mal einfach eine Schippe drauflegen. Einzige Ausnahmen ist zum einem der Song “Thoughts That Condemn“ , wo der Doomige Pfad verlassen wird, nur um das Tempo ordentlich anzuziehen. Hier schwingt die Death Metal Keule von links nach rechts und walzt alles nieder. Ein richtig fettes Brett und ein richtig cooler Song! Und zum anderen der Song „To Kill A Swarm“. Hier ist zum Schluss dann doch noch der Hit der Platte! Hier passt einfach alles zusammen. Mitreißende schleppende Melodien, ein anderer Gesangspart und Blastbeat Gewitter. Der andere Gesangspart erinnert mich sofort an EverEve aus der Seasons Ära. Einfach nur mega und ein krönender Abschluss. Wenn die Finnen bei ihrem nächsten Album diese Qualität abliefern, erwartet uns noch einiges.

Review von Maat

Dieser Artikel wurde am: 4. März 2020 veröffentlicht.

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