Jetzt kommt der Klopper – Die Clowns legen mit einem neuen Album nach!
Wie es die allgemeine Welt der gemeinen Rock-, Punk- oder Stoner-Musik im letzten Jahrzehnt mitbekommen haben sollte, ist die australische Küche der Kunst inzwischen schwer am kochen und jede Menge Highlights werden dem Rest der Welt in einer beeindruckenden Regelmäßigkeit aufgetischt. Bei Bands wie The Chats, King Gizzard And The Lizard Wizard, Cosmic Psychos, Amyl & The Sniffers oder Tropical Fuckstorm kann womöglich niemand, der sich als Liebhaber:in von verzerrter Stromgitarrenmusik bezeichnet, leugnen dass es sich hier fast durchgehend um Geniestreiche handelt welche in der modernen Welt des Rock und des Punk ordentlich Welle schlagen und in der Szene womöglich weltweit in aller Munde sind.
Die Clowns aus Melbourne bilden da keine Ausnahme. Die Geschichte beginnt etwa Anno 2010 mit der Veröffentlichung von ein paar Singles, meistens in Kooperation mit anderen Bands, klassisch im 7″-Format rausgehauen, bis es dann 2013 endlich soweit war und das erste Studio-Album I’m Not Right erschienen ist. Nachdem dann im Zwei-Jahres-Rhytmus zwei weitere Alben auf den Markt kamen, folgte der „Ritterschlag“ des englischsprachigen Punkrocks: Die Band unterzeichnete für das vierte Album einen Deal bei Fat Wreck Chords, und auch das fünfte Album – um das es hier geht – wird beim Label von Fat Mike erscheinen.
Aber wen wundert’s? Abgesehen davon dass die Band-Mitglieder jung und ultra-sympathisch sind, seit vielen Jahren schon eine Mega-Tournee nach der nächsten auf’s Parkett legen, super smart ihr Social Media betreiben und nun auch gute Freunde von Feine Sahne Fischfilet geworden sind, ist die Musik einfach immer sehr gut – und befindet sich vor Allem in einem guten Gleichgewicht der Abwechlungsreichheit. Als Fan erkennt man diese Band einfach immer wieder, so auch auf Endless, dennoch bleibt die Spannung durch gewisse Neuerungen aufrecht erhalten. Dieses Album ist etwas heller und halliger als seine Vorgänger. Man haut zwar gesanglich und instrumental – wie immer – ordentlich auf die Pauke aber gewisse Nuancen verleihen diesem Machwerk seine ganz eigene Note. Man wagt sich etwas mehr in den Metal-Bereich hinein. „Weniger Skateboard fahren, mehr Headbangen“ scheint hier das Motto zu sein. So etwas versprechen Songs wie Death Wish oder Formaldehyde gleich in den ersten Sekunden, während zum Beispiel Thanks 4 Nothing eher in der alten Manier unterwegs ist. Aber das ist keinesfalls negativ, sondern holt wahrscheinlich auch heute noch die Fans der ersten Stunde ab und ist auch bitter nötig, einfach weil diese Band nunmal diese Band ist.
Das ganze ist dann in einer wunderbar ironisch anmutenden 80er-Jahre-Hairmetal-Ästhetik verarbeitet. Der geflügelte Totenkopf-Mann mit Keytar ausgerüstet wird von der Polizei gejagt – Einfach prima! Besser kann man es fast nicht mehr machen. Die Band hat sich binnen einer guten Dekade nun eine rieseige Fangemeinde aufgebaut, es werden durch die neuen Alben sicherlich immer mehr und ansonsten, für Nichtwisser:innen: Fans von Get Dead, Pascow, FJØRT oder Propaghandi werden hier garantiert auf ihre Kosten kommen. Fans von AC/DC womöglich eher nicht.
Review von Kilian.
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