Guten Morgen! Es ist halb Zehn in Deutschland und Self-made-Man Chris Maragoth baut von seiner Homebase aus, sein eigenes kleines Musik-Imperium auf!
Ja, immer mehr Leute produzieren von zu Hause aus Musik, abseits dem Aufbau einer herkömmlichen Band. Andererseits: Was soll Mensch/Künstler auch in den Corona-Zeiten machen? Da kann einen schnell mal die Muse küssen, wenn man so umgeben von seinem Instrumentarium, vor dem heimischen PC sitzt. Nun ja, vielleicht entwickelt sich ja auch noch eine Band aus dieser Geschichte, vielleicht aber auch nicht, das soll an dieser Stelle egal sein. Wir sprechen heute und hier vom Solokünstler Chris Maragoth.
Eine gefühlvolle Düsterheit strahlt der Metal-Typ da aus, der sich und seine Kunst im Internet, per Homepage, Social Media, oder gängigen Streaming-Portalen präsentiert, und dabei dann als Bandphoto, eben ein Photo von sich selber verwendet. Macht Sinn! Aber eben diese Düsterheit spiegelt sich auch zum Großteil in den Songs wieder!
Maragoth beschreibt seine Musik selber zusammenfassend als „Modern Rock“ und „Melodic Metal“, und erspart mir dadurch die Arbeit, selber eine treffende Genre-Zuschreibung heraus zu friemeln. Die Musik, jedenfalls die vier Tracks der vorliegenden Single „Lost and Separated“, schwimmen so daher und arbeiten sich tatsächlich durch eine kleine Bandbreite an verschiedenen Rock- und Metal-Elementen. Der Gesang ist meistens klar, mancherorts schon fast ein wenig poppig, und die in englischer Sprache vorgetragenen Texte sind dadurch sehr gut verständlich. Im vierten Track, „Without You“, zieht man den weiblichen Gast-Gesang einer gewissen Nadine Hope heran, die als einzige Sängerin dieses Tracks fungiert.
Ja, singen können alle beide sehr gut. Die Musik ist absolut angenehm zu hören und gut zu ertragen. Ein bisschen Rock hier, ein bisschen Metal dort, hin und wieder kleinere Experimente, zum Beipsiel mit Piano-Sounds oder auch unverzerrter Gitarre und vielseitiger Gesang. Für den satanistischen Brutalo-Todes-Metal-Fan würde ich allerdings erstmal keine Empfehlung dieser Single aussprechen. Eher für jemanden der als Billy Talent-Fan gekommen ist, als My Chemical Romance-Fan verbleiben ist und offen dafür ist, einfach noch mehr experimentelle, Metal-anmutende Rock-Musik in sich hinein zu schieben! Die vier Tracks dieser Single, könnten dafür als guter Teaser dienen. Wer weiß? Vielleicht spielt Chris Maragoth ja eines Tages zum Frühstücksbuffet bei Wacken, um die Leute munter in den Tag zu bringen!
Cover und Artwork wirkt, genau wie die Homepage, minimalistisch und zeitgemäß seriös! Kann man machen, vielleicht ist das nicht unbedingt der richtige Weg um die im Dreck hockenden und Dosenbier-saufenden Heavy-Metal-Fans anzulocken, aber sicherlich ist dies auch nicht unbedingt der Anpruch. Ich nehme an, man hat sich etwas dabei gedacht!
Review von Kilian
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