Düsseldorf ist wieder erstklassig. Während der fussballinteressierte Leser dieser Zeilen sich jetzt wahrscheinlich fragt ob ich hier unter Drogen diese Zeilen tippe, kann ich das verneinen. Erstklassig ist das, was die Düsseldorfer Metalcoreband Callejon mit ihrem neuen Album „Wir sind Angst“ geschafft haben. War ich von den vorgehenden Alben „Man spricht deutsch“ und „Blitzkreuz“ nicht wirklich begeistert ist es bei „Wir sind Angst“ das genaue Gegenteil.
In genau 14 Tracks wird gezeigt warum Metalcore alles andere als Einheitsbrei sein kann. Im Unterschied zu den vorgehenden Alben, geht es hier um einiges direkter, wütender und vor allem düsterer zur Sache. Es wird abgerechnet mit der Menschheit, es wird aufgerufen den Arsch hochzukriegen, um eine bessere Zukunft zu kreieren. Das Album ist ein echter Trip durch die dunklen Abgründe der Seele.
Musikalisch baut Callejon neben den obligatorischen aggressiven Riffs, Shouts und klarem Gesang auch Einflüsse wie z.B. Westerngitarren (im Song „Krankheit Mensch“), ruhige Töne (im Song „Erst wenn Disneyland brennt“) oder recht punkige Klänge (im Song „Schreien ist Gold“) ein, was „Wir sind Angst“ zu einem Klangerlebniss macht. Mein absoluter Anspieltipp ist aber der Song „1000 PS“, hört sich an als wenn Toxpack und Motörhead vermischt worden sind um am Ende in einem absoluten Geprügel aufzugehen. Der Song baut auf wenn einen das Leben fickt.
„Wir sind Angst“ ist für mich ein Meilenstein in der deutschen Metalcoreszene und das beste Album was Callejon bisher rausgebracht hat. Den Standard zu halten wird eine echte Heruasforderung für die Jungs, doch ich bin fest überzeugt dass sie das schaffen.
Review von Mümmelmann
Callejon – Dunkelherz
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