Broadway Calls – Sad in the City

Sad in the City??

Von Traurigkeit ist hier keine Spur, mir kommt es beim Durchhören des Albums eher vor als hätten die drei Jungs aus Rainier, Oregon ordentlich Bock aufs Mukke machen.

11 Songs mit einer Spielzeit von etwa 35 Minuten, verpackt in ein Pop-Punk, Punkrock Gewand, a la Green Day, gewürzt mit Blink 182 und schlussendlich garniert mit einer Prise Alkaline Trio, so könnte man den Stil des neustes Longplayers von Broadway Calls beschreiben.

„Wenn mein Land zusammenbricht, darf ich mich auf deiner Couch zusammenkauern?“, mit dieser Frage eröffnet Frontmann Ty Vaughn den Opener „Never take us alive“… Auch wenn die Texte auf dem Album sich mit eher ernsteren Themen wie beispielweise einer bevorstehenden Apokalypse beschäftigen, machen die druckvollen Gitarrenwände und eingängige Melodie des Songs ordentlich Laune und erwecken so manche positive Energie.

Weiter geht’s mit „You Gotta know“, ein catchy Powerchord-Gitarrenriff, das ganze durch eine Single-Note Line im Mittelteil aufgelockert, dazu ein schnörkelloses nach vorne gespieltes Schlagzeug, ok, sowas hat man natürlich in einer mehr oder weniger ähnlichen Form schon in zig anderen Songs gehört, aber gerade durch diese Einfachheit macht der Track ordentlich Laune beim Hören und ich fühle mich schon fast in die Neunziger zurück versetzt.

Eine fast schon düstere Stimmung im Vergleich zu den anderen Songs auf dem Album verbreitet „Radiophobia“. Die Angst eines Fallouts sowie einer nuklearen Verstrahlung dominieren den textlichen Inhalt des Tracks. Eine quietschende Gitarre, unterlegt mit ordentlich Feedback, im Intro verfestigt die beschriebene postapokalyptische Szenerie perfekt. Man kann den Ausschlag des Geigerzählers förmlich spüren.

Ebenso einfach wie originell ist das Musikvideo zur Single-Auskopplung „Meet me on the Moon“ ausgefallen. Eine Garage irgendwo im Hinterhof, Raumanzüge aus Alufolie und etwas Licht als Deko, schon ist eine kleine Weltraumkulisse geschaffen. Wenn es nach den Lyrics geht, fehlt nur ein besagtes Kissen und eine gute Flasche Wein und schon kann das Date auf dem Mond stattfinden…

Fazit: Wer nach den enttäuschenden letzten Alben von Blink 182 bzw. dem unterirdisch schlechten „Father of all Motherfuckers“ von Green Day dachte, dass das Genre Pop-Punk nun endgültig tot ist, sollte Broadway Calls eine Chance geben. Was die Jungs auf „Sad in the City“ bieten ist zwar nicht die Neuerfindung des Rades, jedoch eine gute Neuinterpretation von dem, was solche Erfolgsalben wie beispielsweise „Dookie“ damals erfolgreich gemacht hat.

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 30. Juli 2020 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert