Dieses Mal hämmert es mir aus den USA, genauer gesagt aus Ohio entgegen. Brass Owl liegen mir vor und erneut nehme ich eine ganze Reihe an urigen Rock-Songs in mein Mindset auf. Den Bandnamen (und das Artwork) hätte man auch locker einer Jazz-Kapelle verpassen können, denke ich. Aber das hier ist in der Tat etwas völlig Anderes: Hier ist die verzerrte E-Gitarre vorne und beweist eine gewaltige Vieleitigkeit, sowie eine unverkennbare Freude an Effekten und Experimenten.
Also doch nicht so einfacher, uriger Rock?
Nun, hier kann man auf gar keinen Fall hingehen und schlicht behaupten, dass dies hier an zum Beispiel AC/DC, Black Sabbath oder Led Zeppelin angelehnt ist. Zwar tauchen entsprechende Elemente und Einflüsse irgendwie immer wieder auf, dennoch ist dies nicht der schlichte „Highway to Hell“! Brass Owl haben definitiv eine eigene Note und diese lassen sie wie den inneren Schweinehund aus sich heraus!
Die insgesamt 9 Songs auf der Veröffentlichung „State of Mind“ sind gewaltig. So gut wie alle dauern länger als 4 Minuten und nachdem man beim Hören bereits orentlich abgerockt hat (oder wurde), stellt man fest dass noch nicht einmal der dritte Song vorrüber ist. Perfekt also für den ambitionierten Rock-Enthusiasten. Das Ganze könnte ich mir auch wunderbar als Soundteppich in einer Kneipe vorstellen. Das hier ist einfach gut hörbar, angemessen genießbar und wie gesagt, auch nicht zu monoton.
Mal Butter bei die Fische: Man befindet sich auf einer Fahrt, durch sowohl schnelle, sehr schneller und aber auch langsame Musik. Der eine Song, der unter drei Minuten Länge bleibt, Hoka Hey, stellt quasi ein Interlude dar, das uns dank eines ambienten Gebimmel, eine kurze Pause verschafft, bevor im nächsten (und letzten) Song, Pale Horse, wieder ordentlich die Fetzen fliegen!
Der Drummer hat sich eine Kuhglocke an sein Möbel geschraubt und Gitarre, sowie Gesang lassen es mit den Effekten krachen. Wer denkt dass er sich von seinem ZZ Top-Binge-Streaming einmal eine Abwechslung genehmigen müsste, sollte Brass Owl einmal eine Chance geben. Die Herrschaften sind in dieser Formation erst seit 2017 unterwegs, also hat man noch eine gute Gelegenheit von Anfang an dabei zu sein.
Review von Kilian
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