Ein neuer Stern am Stoner-Himmel beginnt zu funkeln! Die Vision reicht dabei bis hinter den Horizont und szenisch befindet man sich tatsächlich in einer Art Nirgendwo, beziehungsweise wird einem hier sehr viel Platz für die eigene Phantasie gelassen. Die Namensgebung haut voll hin – etwas Großes ist hier tatsächlich am kochen: Hochkarätig besetzt, durch zum Beispiel Bob Balch von Fu Manchu oder Gary Arce von Yawning Man liefern die Kalifornier hier eine Traumreise für Liebhaber von Gitarrenmusik!
Stilistisch begibt man sich im einen Extrem in die Abgründe des Speed Metals, wie zum Beispiel im Song The Paranoid, auf der anderen Seite kann es aber auch sehr ambient und psychedelisch werden, wie zum Beispiel in den Songs Tragic Motion Lines oder The War Years. Alles dazwischen ist astreiner Stoner Rock, wie ihn Bands wie Queens of the Stone Age, King Gizzard and the Lizard Wizard oder Graveyard eigentich kaum sehr viel besser abliefern können. Ein hochgestocherner Vergleich, aber letztendlich ist es auch immer eine Geschmacksfrage welchen Sound oder welche Lyrik oder Komposition man jetzt im Einzelnen besser findet. Big Scenic Nowhere haben jecdenfalls ein deutliches Potential sich nahtlos in die Reihe der Genannten dazu zu gesellen.
Das Schöne an psychedelischer, ambienter, Desert-Rock-Stoner-Musik (Entschuldigung!) wie dieser hier ist, dass sie dich immer auf´s Neue überraschen kann und wird. Nichts was kommt ist wirklich absehbar; Angewendete Effekte auf den Instrumenten befinden sich im stetigen Wechsel; Tremolo, WahWah, und ordentlich Reverb sorgen für ein weirdes, verträumtes Ambiente, auf welches das sehr gelungene Coverbild bereits hindeutet – Dinosaurier-Eier, lange Mäntel und Augen am anderen Ende des Wassers sind immer gut!
Die Produktion ist zwar etwas dumpf und drückend gehalten aber genau das ist hier auch von Nöten! Ein gewisser Grad an „Abfuck“ im positiven Sinne, gehört schließlich beim Stoner-Rock immer dazu. Fuzz-Effekte und mehrstimmige, klare, langsame Gesänge wollen sich schließlich auch hier in den ´Dirt´ des Gesamtbildes einfügen. Gutes Beispiel dafür: Der Song Mirror Image.
Diejenigen, deren Plattenregal bereits vor lauter Alben von The Murlocs, Mr. Elevator, The Kings of Frog Island oder Black Sabbath überquillt, sollten sich mal die Abwechlung gönnen und Vision Beyond Horizon eine Chance geben, die es sich definitiv verdient hat. Da es sich um das Debütalbum dieser Band handelt, habe ich mir vorgenommen das Ganze in Zukunft mal zu verfolgen um von Anfang an dabei gewesen zu sein – Will sagen: Ich bin Fan!
Review von Kilian
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