„You like it Darker“ – Ihr wollt es dunkler.
So heißt das neue Werk von Stephen King, das uns ein weiteres Mal eine Sammlung von außergewöhnlichen Kurzgeschichten präsentiert.
Noch gar nicht so lange her, dass dieser mit „Blutige Nachrichten“ seine letzte Kurzgeschichtensammlung auf den Markt gebracht hat.
Nun also „You like it Darker“.
Oftmals fragt man sich ja, ob der Titel eines Werkes denn auch zum Werk passt.
Dieses Mal muss man diese Frage mit einem deutlichen „Ja“ beantworten.
Das Buch fasziniert uns auf über 700 Seiten mit außergewöhnlichen Geschichten, die mal ganz kurz, aber zum Teil fast schon Buchlänge erreichen. Auch die Themen der Kurzgeschichten sind sehr unterschiedlich. So schreibt Stephen King über paranormale Phänomene, menschliche Beziehungen und auch Horror, so wie er in den 80er Jahren, in vielen seiner Bücher, zu finden war.
Insgesamt sind zwölf Kurzgeschichten vorhanden.
Schon allein die Titel dieser Geschichten sorgen für etwas Spannung. „Zwei begnadete Burschen“, „Der fünfte Schritt“, „Willie der Wirrkopf“, „Danny Caughlins böser Traum“, „Finn“, „Auf der Slide Inn Road“, „Das rote Display“, „Ein Fachmann für Turbulenzen“, „Laurie“, „Klapperschlangen“, „Die Träumenden“ und „Der Antwortmann“ sorgten bei mir an einigen Abenden dafür, dass ich den Fernseher einfach ausgelassen oder besser gesagt sogar vergessen hatte.
Jede einzelne dieser Kurzgeschichten an dieser Stelle zu besprechen, würde sicherlich den Rahmen sprengen, jedoch möchte ich einige Lesetipps hier verraten.
So sind es zwei Freunde, die nach einer außerweltlichen Begegnung in den Wäldern von Maine urplötzlich Karriere machen, obwohl vorher ihr Talent doch eher weniger ausgeprägt war. Wie sie es schafften plötzlich zu „Zwei begnadeten Burschen“ zu werden verrät uns Stephen King, indem er unter anderem, mit Hilfe einer Reporterin, die beiden Freunde etwas näher betrachtet.
Als Einstieg in diese Kurzgeschichtensammlung ist diese Story mehr als geeignet. Mit etwas Grusel, etwas Rätsel und mit ganz viel Augenzwinkern erzählt uns Stephen King das Leben dieser zwei Freunde, die nach einem Jagdausflug plötzlich sehr talentiert auftraten und damit eine Menge Geld verdienten.
Ein guter Anfang dieser Sammlung sind die „zwei begnadeten Burschen“ sicherlich. Sie zeigen auch das Steven King es immer wieder schafft, Handlungen zu erfinden die uns mit ganz viel Atmosphäre in den Bann ziehen. Dass er dafür auch manchmal ganz wenige Seiten braucht, beweist er mit dem jungen Willie in „Willie der Wirrkopf“. In weniger als 20 Seiten begeben wir uns auf eine Reise, die über eine Freundschaft eines Großvaters mit seinem Enkel berichtet. Gerade die Geschichten, die der Großvater dem Jungen erzählt, sorgen für eine enge Bindung der beiden Hauptpersonen. Erst zum Ende hin erkennen wir, was die Erzählungen des Großvaters wirklich bedeuten. Auch wenn „Willie der Wirrkopf“ so kurz ist, ist das eine der Geschichten von Stephen King, die ich so schnell nicht vergessen werde. Was für ein Knaller!
Das Stephen King auch sehr ironisch schreiben kann zeigt uns „Das rote Display“. Ich jedenfalls hoffe, dass ich es nicht sehen werde. Geht es euch auch so? Oder habt ihr es etwa schon erblickt…!?
Gefallen hat mir persönlich auch „Die Klapperschlangen“. Dies ist irgendwie eine Fortsetzung von „Cujo“ kann aber auch ganz unabhängig davon gelesen werden. Stephen King blickt zwar ab und an in der Zeit zurück, man versteht die Story, aber auch wenn man „Cujo“ nicht kennt.
Zu Ende der Sammlung schreibt Stephen King im Nachwort noch einiger persönliche Sätze und für uns bliebt ein weiteres Mal die Erkenntnis, dass sich seit den 80er Jahren hier unheimlich viel getan hat.
Wie viele Stories hat sich dieser Mensch schon ausgedacht und wie oft hat er uns schon in den Bann gezogen?
Mit „Ihr wollt es dunkler“ schafft er es ein weiteres Mal und sicher werden einige dieser Kurzgeschichten gerade von Netflix und Konsorten geprüft.
Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass auch so wenige Seiten wie in „Willie der Wirrkopf“ in einem Netflix-Film extrem gut umgesetzt werden könnten.
Eine starke Sammlung, die gelesen werden sollte.
Leute der Sommer kommt und vielleicht erfreut ihr euch im Urlaub am Pool oder zuhause vorm Serien-Marathon an den dunklen Gedanken von Stephen King.
Viel Spaß dabei.
Wir hatten ihn jedenfalls…
Review von Thorsten.
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